Was für ein wunderbarer Tag, den wir beim VdK-Ausflug in Würzburg und Veitshöchheim verbringen durften! Pünktlich um 8.00 Uhr starteten wir mit einem bequemen Reisebus über die Autobahn in Richtung Würzburg. Bei den 48 teilnehmenden VdK-Mitgliedern und Gästen war die Stimmung schon während der Abfahrt bestens. Der Ausflug begann mit einer herzlichen Begrüßung durch unsere kommissarische Vorsitzende Inge Just, die auch gleich für eine Überraschung sorgte: ein Stopp unterwegs für ein gemütliches Frühstück. Es gab leckere Brezeln, saftigen Hefezopf und natürlich reichlich Kaffee und Sekt! Die gute Laune an Bord war einfach ansteckend und die Vorfreude auf die bevorstehenden Erlebnisse spürbar.
Als wir in Würzburg ankamen, rief uns die Stadt auf fränkisch „Griaß eich“ und „Servus“ zu. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Strahlender Sonnenschein begleitete uns auf unserer Stadtrundfahrt. Sie begann direkt vor der prunkvollen Würzburger Residenz, einem UNESCO-Weltkulturerbe, das einfach jeden Besucher in seinen Bann zieht. Mit dem „Minizug“ –einem umgebauten Jeep mit zwei Anhängern – starteten wir unsere Erkundungstour. Der rot-weiße Minizug hatte vollverglaste Dächer mit Hitzeschutz, sodass wir die Sehenswürdigkeiten bequem bewundern konnten, während der Fahrer umsichtig durch die Stadt manövrierte.
Die historische Altstadt, geprägt von Barock- und Rokokostil, schien förmlich an uns vorbeizuziehen. Wir sahen das Adelspalais, die Universität – größter Arbeitgeber in Würzburg, den beeindruckenden St. Kilians-Dom, die Ludwigsbrücke, die im Volksmund wegen der vier Löwenstatuen liebevoll „Löwenbrücke“ genannt wird und die sich elegant über den Main spannt sowie das über 1.000 Jahre alte Schloss Marienburg, das stolz über der Stadt thront. Besonders hervorzuheben ist seine massive Festung, die uns eine Vorstellung von mittelalterlicher Militärarchitektur vermittelte. Unsere Rundfahrt war eine gelungene Mischung aus Spaß und Informationen. Sie war gespickt mit Geschichten über das alte und das heutige Würzburg, die uns nicht nur unterhielten, sondern uns auch wissenswerte Details zu den Sehenswürdigkeiten, zu der Stadt und ihren Menschen erklärten. Die Stadt hat nämlich einiges zu bieten, wenn es um kreative Köpfe geht. Hier wurden geniale aber auch praktische Erfindungen gemacht: Die Röntgenstrahlen revolutionierten die Medizin, die chirurgische Kettensäge klingt zunächst gruselig – stellt jedoch einen bedeutenden Fortschritt in der Chirurgie dar, das rechtwinklige Zeichendreieck nützen Architekten und Ingenieure in aller Welt, während der Muckefuck als witziger Kaffeeersatz gilt. Und wer könnte den praktischen Pizzakarton vergessen?
So fuhren wir weiter zum Vierröhrenbrunnen und besuchten den Marktplatz, wo wir zwischendurch innehielten und einfach den Moment genossen haben. Monumentale Sehenswürdigkeiten wie das Falkenhaus mit seiner vornehmen Rokokofassade und die gotische Marienkapelle erwiesen sich als echte Hingucker. Alle waren begeistert von den schönen Plätzen, Gebäuden und der lockeren Atmosphäre, die Würzburg ausstrahlt. Die Rundfahrt hatte uns einen großartigen Überblick verschafft und Lust auf mehr gemacht. Ein ganz besonderer Ort ist das Lusamgärtchen, wo wir gerne der Ruhestätte des Minnesängers Walther von der Vogelweide unsere Aufwartung gemacht hätten. Leider reichte die Zeit nicht. Die Alte Mainbrücke, die zwischen 1473 und 1543 erbaut wurde, ist für die Menschen nicht nur ein historischer Übergang über den Main, sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Statuen von Heiligen und lokalen Persönlichkeiten säumen die Brücke und wachen über die Stadt und ihre Besucher. Die Tradition, auf der Brücke ein Glas Frankenwein zu genießen, während man den Blick auf die majestätische Marienburg und den sanft fliesenden Main schweifen lässt, spiegelt die Lebensfreude der Stadt wider. Das ist die perfekte Symbiose aus Kultur und Genuss. Während man mit Freunden anstößt oder gemeinsam lacht, wird die Zeit unwiderruflich wertvoll – es sind die Momente, die das Leben lebenswert machen. Wir haben sie gesammelt. Würzburg liegt im Herzen des fränkischen Weinlandes und ist damit ein Paradies für Weinliebhaber. Die Region ist vor allem für ihre Silvaner-Traube bekannt, eine Rebsorte, die dank des lokalen Bodens Weine mit einem einzigartigen, mineralreichen Geschmacksprofil hervorbringt. Den krönenden Abschluss des Vormittags bildete das Mittagessen à la carte im Restaurant „Alter Kranen“, wo wir unsere Eindrücke bei leckerem Essen Revue passieren lassen konnten. Nach dem gemütlichen Mahl war jetzt genau der richtige Zeitpunkt für einen Spaziergang am Main bei strahlender Sonne und einem kühlenden Lüftchen.
Weiter ging es am Nachmittag mit dem Schiff nach Veitshöchheim. Von der Anlegestelle in Würzburg fuhren wir acht Kilometer mainabwärts, vorbei an Rebhängen und dem Kloster Oberzell. Inmitten einer der schönsten Rokokogärten Europas liegt das Schloss Veitshöchheim. Sein Hofgarten ist einer der wenigen Rokokogärten, die im 19. Jahrhundert nicht dem damals modernen englischen Stil zum Opfer fielen. Die Anlage besteht aus einer Vielzahl von Heckengebilden und Rondells, die immer wieder überraschende Ausblicke zulassen. Belebt wird sie von nahezu 300 Statuen. Viele Künstler haben in diesem einmaligen Garten ihre „Handschrift“ hinterlassen. Hier konnten wir nicht nur den Blick auf die schöne Landschaft genießen, im Hofgarten spazieren gehen oder einen Kaffee trinken, sondern auch die Seele baumeln lassen und den Tag ausklingen lassen. Mit einem herzlichen „Pfia Gohd Würzburg“ und “Pfiaddi Veitshöchheim“ verabschiedeten wir uns auf fränkisch und traten die Heimfahrt an.
Der Tag in Würzburg wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben – ein gelungener Ausflug in toller Gesellschaft, mit gutem Essen und jeder Menge Spaß. Es bleiben uns nicht nur wundervolle Eindrücke, sondern auch unvergessliche Erlebnisse innerhalb der Gemeinschaft des VdK-Ortverbands Untergruppenbach. Wir können es kaum erwarten, was unsere nächste VdK-Reise bringen wird! Sie führt uns Ende August vier Tage lang ins Erzgebirge.
Gaby Sassie
Schriftführerin