Unser diesjähriger Sommertreff fiel durchaus aus dem sonst üblichen Rahmen, denn alles, was unsere Mitglieder vorher wussten, war, dass diesmal eine „Fahrt ins Blaue“ mit unbekanntem Ziel auf dem Programm stand.
Zwar hatte die Gluthitze der vorangegangenen Tage bis zuletzt für gewisse Zweifel an der Realisierbarkeit des Vorhabens gesorgt, doch zeigte die Natur glücklicherweise ein Einsehen, indem die Temperatur an diesem Tag erstmals wieder auf ein angenehmes Niveau abfiel, sodass der aus mehreren Privat-Pkws bestehende Konvoi wie vorgesehen um 14.00 Uhr zu dem ersten Etappenziel in Sersheim starten konnte, wo in der dortigen Eisdiele bereits eine lange Tafel für die Ankömmlinge vorbereitet war.
Nachdem sich alle entsprechend gestärkt und abgekühlt hatten, ging die Überraschungsfahrt weiter Richtung Horrheim in die Alemannenstraße zu dem Hof der Familie Schmalzried. In dem äußerst ansprechend eingerichteten Hofladen, in dem neben eigenen Produkten auch verschiedene Waren anderer regionaler Erzeuger angeboten werden, informierte Frau Schmalzried zunächst über Entwicklung, Produktion, Tierhaltung etc. ihres Hofes, um die LandFrauen dann in der angrenzenden Halle mit bereitstehenden Erfrischungsgetränken und Hefekranz zu überraschen.
Trotz dieser ausgesprochen netten, unplanmäßigen Geste war der ursprüngliche Anlass für den Zwischenstopp auf dem Hof ein anderer: da zu dem 82 ha großen Betrieb neben 7 Wildbüffeln auch 500 Hühner zählen, hatte Sigrid Strobel für die Gruppe eine Verkostung mehrerer Eierlikör-Proben auf der Basis verschiedener Branntwein-Arten vorgesehen, die von Frau Schmalzried in kleinen, essbaren, teils mit Schokolade ausgekleideten Bechern angeboten wurden, die sofort dankbare „Testpersonen“ fanden.
Selbstverständlich wollten unsere LandFrauen die gastfreundliche Familie Schmalzried nicht ohne einen weiteren Stopp im Hofladen verlassen, und so wurde schnell noch der ein oder andere Einkauf in den Autos verstaut, bevor die Fahrt weiter ging Richtung Bietigheim zu der dortigen Mini-Golf-Anlage, wo sich zunächst alle einen Platz an einer langen Tafel auf der Terrasse der angrenzenden Pizzeria sicherten.
Wie zu erwarten, wanderte während der anschließenden Ausgabe der Mini-Golf-Schläger so manch skeptischer Blick Richtung Anlage, da viele aus der Gruppe entweder noch nie selbst gespielt hatten oder sich nur noch dunkel an Erfahrungen aus längst vergangenen Zeiten erinnerten.
Trotz aller Zweifel an den eigenen Fähigkeiten verteilten sich alle nach Belieben in mehreren kleinen Grüppchen an den verschiedenen Bahnen, ohne dabei auf die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade zu achten, denn schließlich hatte der Spaßfaktor Vorrang gegenüber der Regelkonformität.
Auch wenn trotz aller Strategie die meisten Bälle ihr Ziel verfehlten, so landete dennoch auf wundersame Weise und unter allgemeinem Applaus der ein oder andere Ball bereits beim ersten Versuch in dem dafür vorgesehenen Loch, um dann gleich beim nächsten Hindernis zu offenbaren, dass es sich hierbei lediglich um einen „Glückstreffer“ gehandelt haben konnte.
Da sich in Bezug auf „Können“ alle etwa auf dem gleichen (relativ niedrigen) spielerischen Niveau befanden, fehlte erfreulicherweise jeglicher Erfolgsdruck, was zur Folge hatte, dass die gute Stimmung durch jeden Fehlschlag eher befeuert als gedämpft wurde.
Nachdem alle ihre Künste an den Bahnen gemessen hatten, ging es zurück zur Pizzeria, um die während des Spiels verbrauchten Kalorien bei einem gemütlichen Essen aufzustocken und den abwechslungsreichen Tag in gelöster Atmosphäre ausklingen zu lassen. (A.R.)