Zum 50-Geburtstag des Thermariums hatte das Mitglied der Künstlergruppe Kunst im Kulturkreis (KuKuK), Thomas Fürbaß, im Auftrag der Touristinformation (TI) und der Kurbetriebsgesellschaft eine historische Badewanne mit Füßen zu einem Jubiläumsgeschenk im Retro-Look gestaltet. Nun wurde die Idee fortgesetzt, und sieben weitere ausrangierte Badewanne wurden im zum Atelier umfunktionierten ehemaligen Bastelnest in Langenbrücken zu Kunstwerken.
Am vergangenen Samstag wurden diese beim „Sommerzauber“ im Außenbereich des Thermariums präsentiert. Nach einem regelrechten Wolkenbruch am späten Nachmittag wären die Behältnisse, die von der tiefen Therapiewanne mit Kopfteil und Griffen bis zum einfachen Bottich in oval oder eckig eigentlich schon an sich ein Ausflug in die Geschichte der Badewanne waren, fast ungeplant vollgelaufen. Aber dann riss der Himmel auf, und als am Abend eine große Anzahl von Besuchern in Überschuhen zur Vernissage strömte, schien doch noch die Sonne. So konnte der Chef der TI, Klaus Heinzmann, sowohl die Gäste auf der Wiese als auch im Thermalbecken begrüßen.
KuKuK-Sprecher Hubertus Graef hatte bei seinem Werk „Tochter des Wassers“, in dem eine Meerjungfrau als Wächterin der Energie plantschte, mit der menschlichen, der animalischen und der harmonischen Welt, deren drei Identitäten herausgearbeitet. „Wasser ist das alles verbindende Element“, sagte er, und sprach die Herausforderungen unserer Zeit an.
Mit Prachi Raj aus Indien und Lida Han aus China sind zwei Künstlerinnen zum Kulturkreis gestoßen, die mit ihrer Wannengestaltung „Stille Wasser“ gemeinsam einen stillen Frieden im Wasserreich thematisierten. Auch Iciar Anzona und Ruth-Anne Zorla hatten sich gemeinsam Gedanken gemacht und ein „Friedensboot“ mit dem Leuchtturm als Symbol für die Suche nach dem Licht gestaltet.
„Träume sind keine Schäume“, und sie zerplatzen nicht wie Seifenblasen, ist sich Luise Helm mit ihrem himmelblauen Werk sicher.
Eine Verbindung von historischer und zeitgenössischer Kunst stellen Christine Zech und Nina Pirogova her. Hier sind unter einem Schirm sowohl Karl der Große als auch Mangas zu finden.
Die Freude am Schwimmen hatte sich Eva Witkowski mit dem „Badespaß“ zum Thema genommen. Sie zeigt neben vielen kleinen Details auch Kunstwerke von Niki de Saint Phaile als Bademodenschau am Wannenrand.
Auch das Team der Touristinformation wurde auf Anregung Graefs kreativ, und mit vielen bunten Plastikentchen entstand eine besonders fröhliche Wanne. Beim ersten Entenrennen im Thermalbad lieferten sich dann auch am späteren Abend zahlreiche kleine Entchen ein Wettschwimmen im Strömungsbad. Doch zunächst gab es einen regen Austausch am Beckenrand mit musikalischer Begleitung der Band „Double D“ mit Claudia Walther.
Die Badewannenausstellung ist noch bis zum 18. August im Thermarium zu besichtigen. Danach zieht sie in den Sole-Aktiv-Park um. (cm)