Wochenspruch in Johannes 3,14b+15:
„Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben."
Grenzmomente
Es gibt Momente, in denen ist nichts, wie es scheint. Ein fröhliches Gesicht versteckt tiefe Trauer. Wer Härte zeigt, kann auch barmherzig sein. Hinter einer scheinbar düsteren Zukunft verbirgt sich eine neue Chance.
Grenzmomente sind das, unsicher und vage. Erst im Nachhinein deute ich die Zeichen richtig. Der Palmsonntag führt in eine solche Grenzzeit hinein: Die Hände, die eben noch Palmzweige schwingen, sind schon zu Fäusten geballt. Das „Hosianna“ wird zum gellenden „Kreuzige“-Ruf. Fröhliche Gesichter erstarren zu Fratzen. Und doch ist es Jesu Tod am Kreuz, der den Menschen Leben bringt. Sein Weg ins Dunkel war ein Weg ins Licht.
Heute bekennen wir das. Im Geschlagenen, im Verachteten war Gott ganz nah.
Nur wenige erkannten das, wie die Frau in Betanien, die den Todgeweihten wie einen König salbte.