Wer hat nicht schon mal gedacht: Ich wär so gerne Millionär? Mit diesen Worten begrüßte Lothar Schatz am 27. Juli zum Colores-Sommerkonzert „Fantasie“ in der voll besetzten Kirchberger Kelter. Mit Liedern, Gedichten und Texten, untermalt mit Querflöte, Klavier, Akkordeon und Schlagzeug luden die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum zu einem fantastischen Kopfkino ein. So durften die Zuhörer mit „Money Money Money“ vom Geldsegen träumen, „Over The Rainbow“ fliegen oder mit „Hakuna Matata“ einfach mal alle Sorgen vergessen. Dass Fantasie hilft, sich vorzustellen, wie die Welt sein oder werden könnte, zeigt seit über 200 Jahren das Lied „Die Gedanken sind frei“. Es ist ein Ausdruck für den Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit. Genau wie der Wunschtraum, den „Imagine“ beschreibt oder Erich Kästner in seinem Gedicht „Fantasien von übermorgen“.
„Jetzt ist Sommer“, das Lied, das fast schon zum festen Colores-Repertoire gehört, passte auch wieder gut, denn: „Sommer ist, was in deinem Kopf passiert“, eben was die eigene Fantasie möglich macht, ob die Sonne scheint oder nicht. Im Anschluss entließ das Publikum Colores mit viel Applaus in die Pause.
Science-Fiction, die vielleicht größte Spielwiese für die Fantasie, würdigte Colores zum Auftakt nach der Pause etwas augenzwinkernd mit einem Lied von Wolle Kriwanek, dem 1977 ein UFO mit schwäbisch sprechenden Außerirdischen im Wald begegnet sein soll.
Dann wandte sich Colores der anderen, nicht so hellen, lustigen Seite der Fantasie zu. „Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Fantasie.“ Mit diesem Zitat kam Erich Kästner passend zum Kästner-Jahr noch mal zu Wort. Damit weist er auf die schwarze, dunkle Seite der Fantasie hin. Und so ließ Colores nach dem Abendsegen aus der Oper Hänsel und Gretel richtig Gänsehaut aufkommen, mit der Moritat von Macki Messer, an deren Schluss die Flötistin von unbekannter Hand (zum Glück nur scheinbar) gemeuchelt zu Boden fiel. Damit noch nicht genug, denn es folgte der Titelsong aus dem Musical „Das Phantom der Oper“ als Höhepunkt dunkler Fantasien. Das Publikum applaudierte begeistert.
Nach den obligatorischen Danksagungen an die Musiker und alle Helferinnen und Helfer rundete Udo Jürgens' „Ich war noch niemals in New York“ den Konzertbogen ab. Doch es ging noch etwas weiter, denn Colores musste sich von seinem Chorleiter Georg Benz verabschieden und hatte für ihn heimlich „Thank you for the Music“ einstudiert. Das Publikum war über diese Zugabe sehr erfreut und verabschiedete den scheidenden Dirigenten mit viel Applaus.
Zum guten Schluss lud dann ein dem Colores Publikum inzwischen gut bekanntes Gesangsduo mit einer kleinen Parodie auf das „Abenteuerland„, der Hymne für die Fantasie, das Publikum ins "Feierabendland“ ein.
„Man merkt euch an, wie viel Spaß es euch macht zu singen. Und darum macht es so viel Spaß, zu euch zu kommen und zuzuhören“. Das war nur eine der vielen positiven Rückmeldungen, die Colores für den gelungenen Konzertabend vom Publikum erhielt.
Wem es gefallen hat, der kann Colores wieder sehen und hören am 8. Dezember zum besinglichen Advent in der katholischen Kirche.