Am Freitag, den 23. Mai, hatte das Leimener Bündnis für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt zum nächsten Leseabend in der Reihe „Literatur und Demokratie“ in die Stadtbücherei eingeladen. Bürgermeisterin Claudia Felden las aus „Der Archipel Gulag“ von Alexander Solschenizyn. Das Datum der Lesung war passend gewählt: Am 23. Mai wurde der 76. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert. Mit Claudia Felden konnte dazu die richtige Leserin gewonnen werden, ist sie doch Preisträgerin des Helene-Weber-Preises, der nach einer der vier Mütter des Grundgesetzes benannt wurde.
Für die Lesung hatte Frau Felden drei Abschnitte aus dem Buch von Solschenizyn ausgewählt: In einem Teil der Einleitung ging es um den Wunsch Solschenizyns, andere Völker mögen aus den Erfahrungen des stalinistischen Russlands lernen können. Im zweiten Abschnitt wurde die Verhaftung Solschenizyns geschildert, bevor es in einem dritten Abschnitt schließlich um die Umsiedlung/Vertreibung ganzer Völker ging.
In der anschließenden angeregten Diskussion wurde zunächst über die Bedingungen reflektiert, die ein Lernen aus der Geschichte ermöglichen würden. Im weiteren Verlauf spielte die persönliche Einsatzbereitschaft für Werte wie Grundrechte und Freiheit eine große Rolle. Wer ist bereit, sich einzusetzen und damit auch Anfeindungen in Kauf zu nehmen? Zum Schluss wurde sowohl der bedrückend aktuelle Bezug zum Thema „Remigration“ in Deutschland, aber auch zu Kriegen weltweit diskutiert.
Das Bündnis freut sich über den gelungenen Abend und dankt Bürgermeisterin Claudia Felden für die anregende Lesung. Die nächste Lesung in der Reihe „Literatur und Demokratie“ findet am Freitag, den 18. Juli, statt. Oberbürgermeister John Ehret wird aus „Tee mit dem Teufel“ von Reinhard Erös lesen.
Schon jetzt herzliche Einladung!