Am 22.05.2025 haben Mitstreiter des BüNe Nachhaltigkeits-Treffs sowie interessierte Bürger*innen im KIT Nord das EnergyLab 2.0 besucht und dort eine exklusive Führung erhalten.
Das Energy Lab ist ein Projekt des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT) in Kooperation mit den Helmholtz-Zentren Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Forschungszentrum Jülich (FZJ).
Nach einer Einführung zur Historie des ehemaligen Kernforschungszentrums mittels Film und Führung durch das Empfangsgebäude wurden uns per Busfahrt die verschiedenen Gebäudekomplexe erläutert. Danach wurden uns drei baugleiche Einfamilienhäuser mit jeweils etwa 100 Quadratmetern Wohnfläche gezeigt, die über unterschiedlich regelbare Heizsysteme verfügen. Hier werden realitätsnah Daten gesammelt und einer zentralen Steuerung zugeführt.
Dann haben wir uns eine Reihe von Technologien zur Energiespeicherung und Energiekonversion sowie Strategien zur Steuerung solcher Prozesse angeschaut. Diese werden im Forschungsprojekt SEKO nun praxisnah in einem großskaligen Reallabor erprobt. Hier geht es um das intelligente Verschränken von unterschiedlichen Sektoren wie Elektrizität, Wärme, Mobilität oder stofflichen Energieträgern. So könnte überschüssige Wärme aus Industrieprozessen in Strom für die Elektromobilität gewandelt oder ein Überschuss an Windenergie zur Produktion von Synthetic Natural Gas (SNG) genutzt werden, das dann für einen späteren Verbrauch ins Erdgasnetz eingespeist wird. „Das Ziel von Sektorenkopplung ist es, Energie je nach Bedarf und Angebot möglichst effizient zwischen den unterschiedlichen Sektoren zu verschieben und dabei Treibhausemissionen und Kosten einzusparen“, erklärt Professor Joachim Knebel, der am KIT als Koordinator das neue Forschungsprojekt Sektorenkopplung (SEKO) leitet.
Hier geht es auch um sogenannte Power-to-X-Technologien. Hier werden Kraftstoffe aus Erneuerbaren Energien erzeugt. So gibt es hier eine Anlage, die CO2 der Umgebung entnimmt und durch den Einsatz von regenerativen Energien synthetische Kraftstoffe erzeugt.
Zum Ende konnten wir auch das Herzstück der gesamten Anlage besichtigen. Im Smart Energy System Simulation and Control Center (SEnSSiCC) werden reale und virtuelle Welt verknüpft. Dies stellt quasi das Herz und das Hirn der Energiewende dar. Hierüber sollen mittelfristig alle Prozesse zur Energieerzeugung, der Energiespeicherung und des Energieverbrauches des gesamten KITs gesteuert werden. Im nächsten Schritt ist geplant, eine Kleinstadt von 300.000 Einwohnern hier zu simulieren. M.R.