Die Kreisstraße zwischen dem Tiefenbronner Ortsteil Lehningen und dem Weil der Städter Ortsteil Hausen ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Nun haben am Mittwoch (7. Mai) der Enzkreis und der Landkreis Böblingen den ersten Spatenstich gesetzt, um gemeinschaftlich die Straße grundhaft zu erneuern. Autofahrer können sich außerdem darauf freuen, dass die Fahrbahn deutlich verbreitert wird. Die bisherige Breite von unter fünf Metern führte immer wieder zu gefährlichem Begegnungsverkehr, v.a. mit Bussen.
Die Federführung der Baumaßnahme liegt beim Landkreis Böblingen. Dessen Landrat Roland Bernhard meint: „Es wurde höchste Zeit, diese Strecke auszubauen. Da konnte es einem am Steuer schon mulmig werden, wenn man sich fast auf Kollisionskurs mit dem Gegenverkehr sah. Ist die Straße fertig, dann fahren die Autos viel sicherer. Sichere Straßen sind auch ein wichtiger Standort- und Wohlfühlfaktor für die Menschen, die zwischen den Orten pendeln.“
Auch Radfahrerinnen und Radfahrer müssen künftig keine Überholmanöver auf der schmalen Kreisstraße fürchten. Künftig gibt es einen separaten und dreieinhalb Meter breiten Weg für Radler sowie Fußgänger und den landwirtschaftlichen Verkehr. Dies freut den Landrat des Enzkreises, Bastian Rosenau: „Mit dieser Maßnahme über die Kreisgrenzen hinweg sorgen die Landkreise Böblingen und der Enzkreis für eine attraktive und sichere Verkehrsverbindung. Dabei ist uns die Förderung des Radverkehrs ein wichtiges Anliegen. Mit dem getrennten Radweg schließen wir eine Lücke im Radnetz und schaffen so bessere Voraussetzungen für mehr nachhaltige Mobilität.“
Auch Christan Walter, Bürgermeister in Weil der Stadt und der Tiefenbronner Bürgermeister Frank Spottek waren beim Spatenstich anwesend und freuten sich in ihren Grußworten über den Beginn der lange ersehnten Baumaßnahme. Tiefenbronns Bürgermeister Frank Spottek hob die dringende Notwendigkeit des Ausbaus hervor: Die bisherige Verkehrssituation sei oftmals gefährlich gewesen. Gleichzeitig bat er die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die bevorstehenden Einschränkungen während der Bauzeit: „Wer eine gute Infrastruktur möchte, muss gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen.“
Der bisherige Streckenabschnitt entspricht aufgrund des zu schmalen Fahrbahnquerschnitts und den Banketten, die nicht ausreichend tragfähig sind, keinem verkehrssicheren Zustand. Außerdem weist die Straße keinen ausreichend frostsicheren Aufbau auf, was die Fahrbahnoberfläche auf Dauer zerstört. Die Fahrbahnoberfläche, der Unterbau und die Entwässerung der K 1061 befinden sich durch Verdrückungen und Netzrisse in einem schlechten baulichen Zustand. Das aktuelle Verkehrsaufkommen liegt durchschnittlich bei 2.400 Fahrzeugen pro Tag mit rund zwei Prozent Schwerverkehrsanteil.
Der Arbeitsauftrag ging an das Bauunternehmen Strabag GmbH mit Sitz in Freudenstadt, die bis November 2025 Zeit haben, die Straße zu erneuern und den Lückenschluss im Radwegnetz herzustellen. Die Gesamtlänge der Baumaßnahme beträgt 820 Meter, davon 440 Meter als K 4577 auf Gemarkung Tiefenbronn und 380 Meter auf Gemarkung Weil der Stadt. Die Baukosten für Straße und Radweg belaufen sich auf rund 2,4 Mio. Euro, die im Wesentlichen zwischen beiden Landkreisen aufgeteilt werden. Die Gemeinde Tiefenbronn und die Stadt Weil der Stadt kommen für eine Mehrbreite des neuen Radweges zur Nutzung durch landwirtschaftliche Verkehre auf. Das Land Baden-Württemberg und der Bund bezuschussen die Kosten für Straße und Radweg mit insgesamt etwa 950.000 Euro.
Die Umleitung erfolgt von Weil der Stadt kommend über Mühlhausen (L 1182/L352 und K4562) bzw. aus der Richtung Neuhausen kommend über Münklingen (über K4561 – K1019/K1020 und L1182).