Norbert Theobald eröffnete die Diskussion über den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Schwetzingen. Zuvor beglückwünschte ihn Horst Ueltzhöffer zur Wahl in den Vorstand der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen.
Anfang November wurde er in Mannheim bei der Mitgliederversammlung in den Beirat gewählt. Die BAGSO besteht aus 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft, die von älteren Menschen getragen wird. Vorsitzende der BAGSO ist seit 2021 die frühere Sozialpolitikerin Dr. Regina Görner. Vor ihr bekleideten das Amt der frühere Vize-Kanzler und SPD-Politiker Franz Müntefering. Theobald erklärte noch einmal, warum es zur Schließung des Bereitschaftsdienstes in Schwetzingen kommen soll. Es handele sich bei der Behandlung in den sogenannten „Notdienstpraxen“ nicht um akute Notfälle, wie Schlaganfälle oder Knochenbrüche, sondern um eine allgemeinärztliche Versorgung an Sonn- und Feiertagen. „Früher hieß das Bereitschaftsdienst, heute organisiert das die KVBW in kommunaler Selbstverwaltung mit eigenen Entscheidungsbefugnissen.“
Ein Arzt, der im letzten Jahr vor dem Bundessozialgericht geklagt hätte, wollte wohl sicherstellen, dass die KVBW auch in „seine“ Rente einzahlt, so Theobald. Die bisherige „Scheinselbständigkeit“ sogenannter Poolärzte für den Bereitschaftsdienst wurde damit höchstrichterlich eingeschränkt. Seither diskutiert die KV über die Schließung der Standorte. Auch die Behauptung, die Ärzteschaft würde „vor dem Niedergang der ambulanten Versorgung stehen und sei überlastet, überarbeitet und ohne Nachwuchs“ akzeptiert Theobald nicht. „Dann sollte man mal die aktuell ausgeschriebene Praxissitze in Heidelberg und Schwetzingen studieren. Gerade mal zwei Kassensitze in Heidelberg/Schwetzingen sind für Allgemeinmediziner zu haben. Die Region ist also gut versorgt. Die SPD 60plus war sich einig und fordert die Ärzteschaft auf, sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen und den Bereitschaftsdienst im Krankenhaus zu erhalten. (red)