Gemeinderat

SPD-Fraktion lehnt die enorme Erhöhung der Entgelte in der Kinderbetreuung auch im Gemeinderat ab!

Bei der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Verwaltung mit massiven Entgelterhöhungen zugestimmt. Nach der intensiven...
Foto: Barbara Sinner-Bartels

Bei der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Verwaltung mit massiven Entgelterhöhungen zugestimmt. Nach der intensiven Diskussion im Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss (VKS) war das Abstimmungsergebnis nicht wirklich überraschend. Die SPD-Fraktion hat diese Erhöhung nichtmitgetragen und wie im VKS dagegen gestimmt. Nachdem im Social-Media-Auftritt der Stadt zunächst zu lesen war, die Entscheidung im Gemeinderat sei einstimmig gewesen, möchten wir hier unsere Position nochmals deutlich machen. Der Post wurde inzwischen geändert.

Die Entscheidung über die Entgelterhöhung ist eine politische Entscheidung, von der rund 2.630 Kinder und Jugendliche in LE und deren Eltern betroffen sind. Die Eltern werden es ab September 2025 unmittelbar in ihrem Geldbeutel spüren, was es heißt, wenn die Entgelte um durchschnittlich 7,2 % bei den Über-3-Jährigen und 12,7 % bei den Unter-3-Jährigen steigen. Es gibt Betreuungsmodelle mit begrenzten Entgeltsteigerungen, aber es gibt etliche Fallgruppen, bei denen die Zuwachsraten bis an die 20 % und teilweise noch darüber hinaus reichen. Was kann das das für manche Familien bedeuten? Wohlgemerkt, hier geht es nicht um Einzelfälle, sondern um ganze Elterngruppen. Eltern mit 1 Kind zahlen für über 3-Jährige für eine Betreuung von 30 Stunden in der Woche bis 14 Uhr künftig 186 € statt 168,50 €. Das sind 17,50 € mehr im Monat oder 192,50 € im Jahr bei 11 Monaten, für die Entgelte zu zahlen sind. Ein beträchtliches Plus von 10,3 %. Noch gravierender sieht das für die unter 3-Jährigen aus. Für den gleichen Betreuungsumfang steigt das Entgelt von 328,30 € auf 390 €, ein enormes Plus von 61,70 € im Monat bzw. knapp 680 € im Jahr oder eine Erhöhung von 18,8 %.Die SPD-Fraktion weiß um die Schwierigkeiten von Eltern, Familie und Beruf zu vereinbaren, wir kennen die Not von Unternehmen, ihre dringend benötigten Fachkräfte zu halten bzw. zu gewinnen, und wir sehen jeden Tag, wie teuer das Leben, vor allem die Mieten, in LE sind. Wir haben deshalb diesen massiven Erhöhungen nicht zugestimmt.

Uns ist natürlich klar, dass sehr viel in der Kinderbetreuung getan wurde. Vom Bau neuer Einrichtungen über etliche Verbesserungen bei der personellen Ausstattung und Entlastungen der Fachkräfte. Auf das Erreichte können alle stolz sein, von der Verwaltungsspitze über das Fachamt, die Mitarbeitenden in den Einrichtungen, die Fraktionen des Gemeinderats und nicht zuletzt die Eltern, die sich in verschiedenen Gremien im Ehrenamt so tatkräftig einbringen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, der Realität ins Auge zu blicken. Es bleibt noch viel zu tun, um die Öffnungszeiten zu stabilisieren, die nicht besetzten Stellen zu besetzen und weitere Plätze bereitzustellen. Wir müssen auch noch überlegen, wie eine Rückerstattung von Entgelten bei entfallener Betreuung für die Eltern aussehen kann, über die zwar im VKS gesprochen wurde, von der dann im Gemeinderat aber keine Rede mehr war. Barbara Sinner-Bartels für die SPD-Fraktion

Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 23/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Leinfelden-Echterdingen
Kategorien
Gemeinderat
Kommunalpolitik
Parteien
Politik
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto