SPD Gemeinderats-Fraktion Walldorf
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SPD-Fraktion zur sozialen Entwicklung in Walldorf

Danke, Herr Steinmann, für die Vorstellung des Berichts – geben Sie unseren Dank für die gute Arbeit an Herrn Schirrmacher und sein Team im Fachbereich...
Fraktionssprecherin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau
Fraktionssprecherin Dr. Andrea Schröder-RitzrauFoto: Portrait Salon Walldorf

Danke, Herr Steinmann, für die Vorstellung des Berichts – geben Sie unseren Dank für die gute Arbeit an Herrn Schirrmacher und sein Team im Fachbereich weiter.

Der Bericht über die soziale Entwicklung in Walldorf 2024 zeigt alle Angebote der Stadt, der Kirchen, zahlreicher Vereine und Organisationen in Walldorf auf, die zu einem guten Miteinander in unserer Stadtgesellschaft beitragen; die Inanspruchnahme staatlicher Leistungen, die Situation am Arbeitsmarkt und vielfältige Hilfsangebote, auf die die Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen hier bei uns vertrauen können.

Heute ist keine Zeit, ausgiebig zu kommentieren – im Namen der SPD-Fraktion darf ich aber an dieser Stelle Ihnen, allen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen ganz herzlich danken. Ihr Engagement macht unsere Stadt reich.

Immer mal wieder wird infrage gestellt, dass sich die Maßnahmen rechnen. Wir halten fest, dass jedwede Unterstützung so angelegt ist, um Menschen in besonderen Situationen zu unterstützen und weitergehende Probleme zu verhindern. Diese Menschen können aus eigener Kraft weitermachen und der Gesellschaft bleiben Folgekosten erspart. Ein Beispiel: Mit Hilfe des Walldorfer Übergangsmanagements und der Berufspaten an der Werkrealschule werden jedes Jahr etliche Jugendliche in eine Ausbildung vermittelt, bei weiterer Qualifikation begleitet und haben einen positiven Start ins Berufsleben.

Ich möchte auf Entwicklungen beim Thema Flucht eingehen.Seit Februar 2022 verändert sich die Zusammensetzung der Schutzsuchenden und in Anschlussunterbringung lebenden Menschen. 2024 waren es 229 Menschen aus der Ukraine und ebenso viele aus allen anderen Ländern, aus denen wir aufnehmen, vor allem Syrien. Hiervon sind 143 im arbeitsfähigen Alter. 59 Prozent arbeiten, leisten damit einen wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft, unter anderem im Handwerk und in der Pflege.

Von den 229 Ukrainern sind 150 im erwerbsfähigen Alter und 33 Prozent in Arbeit. Bei diesen Menschen ist der Fokus mit 48 Prozent zunächst noch beim Spracherwerb. Wir haben ein hervorragendes Netzwerk aufgebaut mit zwei hauptamtlichen Integrationsbeauftragten und dem ehrenamtlichen Engagement, unter anderem von „Begegnungen in Walldorf“. Seit 2015 unterstützt der Gemeinderat die dezentrale Unterbringung. Die Mitarbeitenden in unseren Schulen und Kitas leisten viel zu einem guten Miteinander. Danke, nur so funktioniert es in Walldorf.

Die SPD bittet die Verwaltung um Details zur Sprachförderung in Kitas und Schulen, verbunden mit der Frage, ob Verwaltung oder Schulen Nachsteuerungsbedarf sehen.

Gewalt im sozialen Nahraum, Gewalttaten an Frauen und Kindern sind bundesweit gestiegen; so die Statistik. Das betrifft auch Walldorf. Nach wie vor sind die Frauenhäuser und Schutzwohnungen in der Region am Limit. Wir schlagen vor, mit den Trägern zu sprechen und eine etwaige Ausweitung der Kapazitäten, wenn von den Trägern geplant, auch finanziell mitzutragen, zusätzlich zu der bisherigen Unterstützung der Frauenhäuser mit 14.000 Euro im Jahr.

Wohnsitzlosigkeit oder drohende Obdachlosigkeit trifft Frauen meist besonders hart. Wir unterstützen es ausdrücklich, bei der Bereitstellung von Obdachlosenunterkünften nach Geschlecht zu trennen.

Auch niederschwellige, präventive Angebote sind enorm wichtig. Dazu zählen wir unsere bewährte Schulsozialarbeit und die pädagogische Beratung in Kita und Schulen, aber auch die Suchtpräventionsveranstaltungen in den Schulen. Im Bericht wird auch Vereinsamung im Alter als wachsendes Problem dargestellt. Hier möchten wir im nächsten Sozialausschuss Konzepte oder Anpassungen bestehender Angebote z. B. mit der IAV-Stelle der Stadt Walldorf diskutieren.

Zu guter Letzt möchten wir auch das Sozialticket ansprechen. Zurzeit bekommen es nur Erwachsene. Kinder und Jugendliche, die in Gemeinschaft wohnen mit Sozialticketnutzern, zurzeit sind dies 90 Erwachsene, sollten auch Anspruch auf ein 50 Prozent reduziertes BW-Deutschlandticket haben. Wir bitten die Verwaltung, diese Option zu prüfen.

Die SPD-Fraktion dankt der Stadt für die Koordination und Ermöglichung der vielen Angebote und dankt all denen, die sich einbringen. Tafel, Kleiderstube, Plattform, Schuldnerberatung, Suchtberatung, Integrationsmanagement und vieles mehr sind keine Selbstverständlichkeiten. Wir sind froh über unsere soziale Stadt und empfehlen ausdrücklich das Lesen des Berichts.

Fraktionssprecherin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau

SPD-Fraktion, v.l.n.r.: Christian Schick, Lorenz Kachler, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, Petra Wahl, Manfred Zuber
SPD-Fraktion, v.l.n.r.: Christian Schick, Lorenz Kachler, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, Petra Wahl, Manfred Zuber.Foto: SPD Walldorf
Erscheinung
Walldorfer Rundschau
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Ausgabe 18/2025

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Walldorf

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