Bäume sind nicht nur - wie schon oft mit warmen Worten beworben - „gut“ für uns Menschen, unsere Gesundheit, das Stadtklima und das Klima generell, sondern natürlich auch extrem wichtig für Tiere. Etliche, besonders diverse Insektenarten, lassen sich mit dem richtigen Baum sogar ganz direkt ansprechen. Ein eher populäres Beispiel gerade auch für den Raum Karlsruhe und Hardtwald wären hier sicher.
Hirschkäfer - Deutsche Eiche. Ebenfalls unter den Schmetterlingen ist die Spezialisierung der Raupe auf bestimmte Blätter als Nahrung nicht ungewöhnlich. Vielleicht kennen einige den herrlichen Schillerfalter, dessen Raupe Weidenblätter braucht. Ein recht exotisches Beispiel für die Beziehung Baum-Schmetterling ist sicher der Hornissen-Glasflügler. Auf den ersten, zweiten und dritten Blick mag man einen Schreck bekommen - oh, eine Hornisse! - doch tatsächlich ist dieses Tier ein Schmetterling, der optisch eine Hornisse wirklich sehr gut nachahmt, um Beutegreifer zu erschrecken und sich vor dem Gefressenwerden zu schützen. Die Raupe lebt ausschließlich an Pappeln und frisst keine Blätter, sondern Holz und macht 3-4 Jahre lang kleine Gänge unter der Rinde und im Wurzelbereich, bevor sie sich verpuppt und schließlich jetzt Ende Mai ausschlüpft. Das Weibchen bleibt nach dem Schlupf ruhig sitzen und sendet eine hochspeziell komponierte Pheromonmischung aus, die von den Männchen kilometerweit wahrgenommen werden und bald einen Partner anlocken. Erst nach der Begattung fliegt sie ein Stück, um passende Futterbäume für ihre Eier zu finden und stirbt danach bald, denn der erwachsene Schmetterling kann keine Nahrung aufnehmen. Der Hornissen-Glasflügler lebt dabei gerne in Gewässernähe, wo es reichlich Pappeln und eine gewisse Luftfeuchte gibt, kommt aber erstaunlicherweise sogar an einzeln stehende (Schwarz)Pappeln wie dieses Exemplar hier in Neuthard. Pappeln und Weiden beweisen damit einmal mehr ihren extrem hohen Wert für die Insektenwelt.