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Spielbericht

Stell dir vor, es ist Derby und es fühlt sich überhaupt nicht so an. Die Saison ist gerade erst gestartet (2.Spieltag), viele Fans sind in der Ferienzeit...

Stell dir vor, es ist Derby und es fühlt sich überhaupt nicht so an. Die Saison ist gerade erst gestartet (2.Spieltag), viele Fans sind in der Ferienzeit im Urlaub und auf Seiten des SVH fehlen neben den Verletzten nochmals vier Stammspieler urlaubsbedingt. Eine zuvor vom SC Schielberg selbst angeregte Verlegung sahen wir wegen dieser Umstände als äußerst sinnvoll. Diese wurde dann jedoch vom Trainer des SC Schielberg, trotz eigener urlaubsbedingter Abwesenheit, kategorisch abgelehnt. So nahmen auf unserer Bank drei Torhüter Platz, wobei zwei davon mit Feldspielertrikots, um Wechseloptionen zu haben. Auch der Verband sah ein Derby zu dieser Zeit wohl als weniger brisant und schickte zur Spielleitung einen Schiedsrichter, der sich über 90 min kaum aus dem Mittelkreis bewegte und auch die Ränge füllten sich nur spärlich. Ein in Summe unwürdiger Rahmen für ein Derby, aber so war es von den Gastgebern gewünscht.

Eine Minute gespielt, erster Auftritt des Offiziellen: Ein langer Ball in die Spitze, wo ein Schielberger mutterseelenalleine und gute fünf Meter im Abseits vor unserem Tor stand, um zum 1:0 zu treffen. Der Abseitspfiff blieb trotz lautstarker Proteste von den Rängen und der Spieler aus. Selbst auf Schielberger Seite sah man dieses Tor als Geschenk an. Durch diesen frühen Treffer bekam Schielberg Schwung und wir kamen nur schwer ins Spiel. Beim Spielaufbau aus der Abwehr wurde unser Spieler von der Seite angelaufen und vertändelte den Ball, was Axtmann im Eins gegen Eins gegen Prax zum 2:0 (10‘) nutzte. In der Folge bekamen wir mehr Struktur in unser Spiel und spielten auch erste schöne Angriffe heraus. Als ein Spieler von uns an der Seitenlinie mit viel Körpereinsatz weggecheckt und vom Ball getrennt wurde, lief der Schielberger Angriff über links, von wo der Spieler in den Strafraum eindrang. Mit einer gut getimten Grätsche konnte unser Verteidiger den Ball jedoch stoppen, gegen welchen der Stürmer dann jedoch trat und wegen des Festmachens unseres Verteidigers darüber stolperte. Beim Aufstehen und Weiterspielen, sowie unter Applaus für die starke Klärung erfolgte jedoch ein Pfiff des am Mittelkreis stehenden Schiedsrichters, der diesen daraufhin (gefühlt erstmals) verließ und auf den Punkt zeigte – völlig unverständlich. Der Schütze verlud Prax und traf zum 3:0 (24‘), was im danach deutlich abflachenden Spiel auch den Pausenstand bedeutete.
Nach dem Seitenwechsel starteten wir mit viel Druck, was auch schnell zum Ballgewinn vor dem Sechzehner führte, wo Keller den Ball für Sylla querlegte, der zum 3:1 (46‘) traf. Wir blieben druckvoll und Schielberg schwamm. Leider konnten wir in dieser Phase keinen zweiten Treffer erzielen, der zu diesem Zeitpunkt möglich war. Bei einem Befreiungsschlag der Schielberger kam es zum Kopfballduell, welches wieder zu einem Bruch führen sollte. Pfeiffer blieb nach dem Duell etwas benommen liegen und trotz Reklamationen unserer Spieler wegen des am Kopf verletzten Spielers unterbrach weder Schielberg den Angriff noch der Unparteiische das Spiel. Erst als der Torschuss ins Aus flog, durften wir uns um unseren verletzten Spieler kümmern und die große, stark blutende Platzwunde mit einem Druckverband stillen. An dieser Stelle gute Besserung an Micha, der mit 18 (!) Stichen genäht wurde. Nicht umsonst werden Schiedsrichter, wenn sie ihre Fortbildungen bewusst besuchen, dazu angewiesen, bei Kopfverletzungen Spiele zu unterbrechen. Wir wechselten und mussten mit dem Angriff direkt nach dem Abschlag das 4:1 (70`) hinnehmen, weil unsere Defensive noch unorganisiert stand und den Spieler am langen Pfosten aus den Augen verlor. Dieser Doppelschlag aus Verletzung und Gegentor nahm den Schwung aus unserem Spiel und wir stemmten uns mit dann drei etatmäßigen Torhütern als Feldspielern gegen ein höheres Ergebnis, welches am Ende auch der von der AH für das Spiel zurückgekehrte Prax mit tollen Paraden bis zur letzten Minute sicherte. Auch der Jubel der Schielberger fiel verhalten aus und so trennten sich die Wege der Anhänger und Spieler auch schnell nach dem Spiel, was beim Blick auf die langen gemeinsamen Stunden nach den letzten Derbys leider insbesondere dem Umstand der beharrlichen Spielansetzung und dann leider auch schwachen Spielleitung geschuldet war. Traurig, wenn man bedenkt, dass man in der Jugend und seit dieser Saison auch bei der zweiten Herrenmannschaft kooperiert, sich aber nicht auf einen würdigen Rahmen einigen kann.

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Amtsblatt der Stadt Bad Herrenalb
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Ausgabe 35/2025
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