„Die Theatersaison 2024/25 ist eine besondere – wir feiern den 75. Geburtstag“, so Intendant Wolf E. Rahlfs, der vor kurzer Zeit zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Hexagon das Bruchsaler Stadttheaters das neue Programm für die Spielzeit 2024/25 vorstellte.
Am 1. September 1949 war in Bad Rappenau das Kulturwerk Württemberg-Baden, der Vorläufer der Badischen Landesbühne, gegründet worden. Zusätzlich feiert 2025 das Junge Theater sein 45-jähriges Jubiläum. In seinem Rückblick zur noch laufenden Spielzeit freute sich Rahlfs über einen ordentlichen Besucherzuwachs gegenüber dem Vorjahr und ein positives Feedback „als unsere Inspiration, tatkräftig weiter am mobilen Stadttheater für 16 Städte und vier Landkreise im nördlichen Baden-Württemberg zu arbeiten“. Man werde auch in Zukunft ein Theater für Stadt und Land sein, weiterhin Anspruch, Haltung und Unterhaltung miteinander verbinden.
Das anstehende Jubiläum zieht sich wie ein roter Faden durch die kommende Spielzeit. So beziehen sich die erste und die letzte Inszenierung „Jedermann“ nach Hugo von Hofmannsthal (Premiere am 13. September 2024) und der Abenteuerreise „Was ihr wollt“ von William Shakespeare (Premiere am 4. Juni 2025 in Sinsheim) auf den ersten Spielplan des Kulturwerks von 1949/50.
Im Zentrum der Feierlichkeiten und seinen Höhepunkt findet das runde Jubiläum am Festwochenende vom 4. bis 6. April 2025 in Bruchsal statt. „Es wird ein Spektakel mit Theatervorstellungen, inklusive eines Gastspiels vom Deutschen Staatstheater Temeswar aus Rumänien, einer interaktiven Ausstellung, einer Jubiläumsgala mit der Uraufführung eines Dokumentarfilms über die Badische Landesbühne sowie einen Tag der offenen Tür geben“, laden Intendant und Leitungsteam bereits heute das Publikum aus dem ganzen Verbreitungsgebiet ein.
Nach der erwähnten Eröffnung „Jedermann“ am 13. September im Hexagon Bruchsal wird das Junge Theater mit der deutschsprachigen Erstaufführung in Gebärdensprache „Gelb ist die Farbe der Sonne“, einem Stück in Worten, Zeichen, Gesten, Geräuschen und Farben von Brendan Murray, am 15. September in Bruchsal aufwarten. Auch das nachfolgende Jugendstück „Else (Someone)“ von Carina Sophie Eberle nach Arthur Schnitzlers Novelle am 20. September wird in Kooperation mit dem Deutschen Musikautomatenmuseum im Barockschloss Bruchsal über die Bühne gehen. Das moderne Welttheater „Wir sind noch einmal davongekommen“ von Thornton Wilder steht am 21. September an und das Schauspiel „Status Quo“ vom Maja Zade wird am 8. November stattfinden.
Am 10. November hat „Undine, die kleine Meerjungfrau“, ein Familienstück zur Weihnachtszeit nach Franziska Steiof nach Hans Christian Andersen und Friedrich de la Motte Fouque, Premiere. „Die Affäre Rue De Lourcine“, einer Komödie in einem Akt mit spöttischen Liedern von Eugene Labiche, steht am 23. November an und nach dem Jahreswechsel heißt es am 11. Januar 2025 beim Jungen Theater „Schwalbenkönig“ von Stefan Hornbach. Hierbei handelt es sich um ein Klassenzimmerstück in lokalen Fußball-Vereinsheimen. Am 19. Januar zeigt das Junge Theater, inspiriert von Johanna Spyris Klassiker, Katja Hensels Heimatstück „Haydi! Heimat!“ für die ganze Familie.
Georg Kreislers One-Woman-Musical „Heute Abend: Lola Blau“ steht am 31. Januar an. Hier wird mit viel Sprachwitz und Melancholie, Kunst und Liebe über die nationalsozialistische Bedrohung im Dritten Reich agiert. „Das geht an Herz und Hirn, ist intelligent und böse, lässt das Publikum lachen und weinen“, heißt es aus Bruchsal. Julia Zeh's Bestseller „Über Menschen“ hat am 8. Februar 2025 Premiere und das Sommertheater startet am 27. April 2025 mit „Robin Hood“ von Nora Khuon und Markus Bothe.
Als Höhepunkt und Abschluss der Jubiläumsspielzeit kommt die Freilichtkomödie „Was ihr wollt“ von William Shakespeare am 4. Juni 2025 zur Aufführung. Auch die drei Spielclubs des Bürgertheaters werden sich bei Jubiläum zeigen und neben der „Theaterbande“ und „Jungen Szene“ wird im Mai 2025 auch „vox populi“ mit „Gestern“, „Heute“ und „Morgen“ am Start sein.
Ergänzt wird das umfangreiche Programmangebot durch Einführungen zu vier Produktionen und Vorstellungen sowie interessante Wiederaufnahmen wie Georg Büchners „Woyzeck“, „Transit“, „Judas“ oder „Die Niere“, wobei auch das Stück „Der Mann des Rechts: Ludwig Marum“ von Hajo Kurzenberger (leider) nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Diese Termine wie auch die Aufführungen „Das Leben ist kein Wunschkonzert“, „Die Wanze“, „Ausnahmezustand“ oder „Die Eisbärin“ werden noch bekannt gegeben.
Der Kartenvorverkauf für die Spielzeit 2024/25 hat bereits begonnen.