Zwischen zwei Stationen seiner Landkreistour am Donnerstag nahm sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Zeit für einen Spontanbesuch im Reutlinger Rathaus.
„Willkommen in der neuntgrößten Stadt Baden-Württembergs und mit Abstand größten Stadt im Landkreis, in der mehr als 40 Prozent aller Landkreisbewohnerinnen und -bewohner leben“, empfing Oberbürgermeister Thomas Keck den Landesvater. Der Ministerpräsident, der sich privat für die Werke des Reutlinger Künstlers HAP Grieshaber interessiert, nutzte die kurze Atempause im Foyer des Ratsgebäudes für einen ausgiebigen Blick auf Grieshabers „Sturmbock“. Für das Kunstwerk, informierte der Oberbürgermeister seinen sichtlich beeindruckten Ehrengast aus der Landeshauptstadt, hat Reutlingens berühmtester Sohn Szenen der Stadtgeschichte in einen zwölf Meter langen Stamm eines Abachi geschnitten. Der Laubbaum stammt aus Reutlingens Partnerstadt Bouaké an der Elfenbeinküste. Das historische Vorbild für den Grieshaber-"Sturmbock“ wurde 1547 aus der Marienkirche entfernt und fiel im September 1726 zusammen mit dem Renaissance-Rathaus, dessen Südseite es zierte, dem großen Stadtbrand zum Opfer. „Das ist schon etwas ganz Besonderes“, so Ministerpräsident Kretschmann, der von Staatsrätin Barbara Bosch und Landrat Dr. Ulrich Fiedler begleitet wurde. Nach dem Ausflug in Reutlingens Kulturhistorie blieb auch noch Zeit für den Austausch über aktuelle politische Herausforderungen.