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Sport-Union Neckarsulm trauert um ehemaligen SVN-Meisterboxer der 50er-Jahre

Fritz Hofmann starb im Alter von 98 Jahren Die Neckarsulmer Sport-Union (SUN) trauert um Fritz Hofmann, der am 1. August verstarb. Er war Mitglied der...
Fritz Hofmann, ehemaliger SVN-Meisterboxer und Mitglied der siegreichen Staffel von 1954, starb im Alter von 98 Jahren.
Fritz Hofmann, ehemaliger SVN-Meisterboxer und Mitglied der siegreichen Staffel von 1954, starb im Alter von 98 Jahren.Foto: Karl-Heinz Leitz

Fritz Hofmann starb im Alter von 98 Jahren

Die Neckarsulmer Sport-Union (SUN) trauert um Fritz Hofmann, der am 1. August verstarb. Er war Mitglied der legendären Boxstaffel der früheren Sportvereinigung Neckarsulm (SVN), welche 1954 den deutschen Mannschaftstitel erkämpfte.

Der bis zuletzt in Neuenstadt/Kocher lebende Senior wurde 98 Jahre alt und war bei aktuellen Besuchen noch geistig sehr rege. Vor Ort sagte er aber im Mai, dass ihm seine immer mehr eingeschränkte Mobilität sehr zu schaffen mache. Doch aber um geistig fit zu bleiben, las er regelmäßig seine „Heilbronner Stimme“ und machte auch Kreuzworträtsel. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2016 lebte er alleine im Eigenheim. Zur täglichen Versorgung und Einkäufen war er aber auf Hilfe angewiesen. Familie – vor allem Enkel Sven, dazu Nachbar und Freunde sowie auch die Sozialstation standen ihm zur Seite, um so „über seine Runden“ zu kommen.

Ganz anders verliefen für ihn vor über 70 Jahren seine sportlichen Runden im Boxring: Da zählte der von Freunden genannte „Itze“ in seiner Ära (1946 bis 1954), als Fliegengewichtler und später dann im Bantamgewicht, damals zu den ausgefeiltesten Box-Technikern. Hofmann hatte immer den richtigen Blick für die Situation. Als Vollblut-Boxer mit einem exzellenten Auge, dazu couragiert und reaktionsschnell, war er um keine List verlegen. So lebte „Itze“ Hofmann, und so boxte er auch in der Neckarsulmer Meisterstaffel. Dreimal war er württembergischer Meister, einmal Südmeister sowie „DM-Dritter“ – und dazu noch mehrmals in der Länderstaffel eingesetzt. Wenn ihm manchmal in der dritten Runde die Arme und Knie „weich“ wurden, dann war daran öfters das „Gewichtmachen“ – meistens in der Härdtnerschen Backstube – daran schuld. Denn Hofmann musste nicht selten bis zu zehn Pfund abtrainieren („abkochen“), um die 51 Kilogramm für das Fliegengewicht und später 54 Kilogramm für das Bantamgewicht auf die Waage zu bringen.

Sein letzter und größter Erfolg war 1954, mit dem NSU-Team, der Gewinn der deutschen Mannschafts-Meisterschaft. In einer gerade fertiggestellten ehemaligen Montagehalle der NSU-Werke siegte damals die Neckarsulmer Staffel vor 6.500 Zuschauern gegen BC Heros Hamburg mit 13:7 Punkten. Es kämpften seinerzeit Korschewski, Hofmann, Müller, Kreß, Redl, Wohlers, Rienhardt, Kestel, Denninger und Schreibauer. Mit diesem Erfolg verabschiedete sich dann Fritz Hofmann vom aktiven Geschehen im Ring. (khl)

Erscheinung
Neckarsulm Journal
Ausgabe 33/2024
von Neckarsulmer Sport-Union e.V.
15.08.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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