Eine Woche nach der ersten Saisonniederlage befindet sich die Truppe vom Vogelherdle wieder in der Spur, doch bis zum siebten Sieg im achten Spiel in der Kreisliga A, Staffel III, Stuttgart/Böblingen war es ein harter Weg.
In den ersten zehn Minuten war die Heimmannschaft gut in der Partie. Als ein Ball scharf vor den Kasten kam und Berat Cakir den Fuß reinhielt, war allerdings der Nebringer Torwart zur Stelle. Dessen Kollegen lauerten vor allem auf Konter, die sie überfallartig vortrugen, doch immer wieder konnten die Hausherren rechtzeitig stören. Beispielsweise, als Nico Wintter einem Gegenspieler entscheidend hinterher sprintete, bevor Keeper Christian Dabbert endgültig entschärfte.
„Wir konnten unsere Stürmer nicht wie gewünscht in Szene setzen“, erklärte SpVgg-Trainer Tobias Lindner die Mängel in der Offensive unter anderem mit fehlendem Tempo. „Alles hat zu lange gedauert. Außerdem hat die negative Grundstimmung nicht gerade dazu beigetragen, dass es besser wird.“ Das 0:1 per Nachschuss nach einer halbgar abgewehrten Ecke war der nächste Dämpfer (30.).
„Wichtig, dass wir noch vor der Pause ausgeglichen haben“, nickte der Coach. Philipp Musch chippte die Kugel über die TVN-Abwehr hinweg, Tim Oehler suchte endlich auch mal den Abschluss und vollstreckte zum 1:1 (44.). Davor hatten die Aidlinger die eine oder andere Chance liegen lassen, weil sie einfach in der Box die falschen Entscheidungen getroffen haben.
„In der Kabine haben wir angesprochen, dass wir positiver sein müssen“, erzählt Tobi Lindner von seiner Ansprache. „Denn bei uns geht es nur, wenn wir als Team arbeiten.“ Nach Wiederanpfiff klappte das vor allem defensiv, und die Gelb-Schwarzen ließen so gut wie gar nichts mehr zu. Die Absicherung funktionierte hervorragend. Nach vorne war es dafür Stückwerk mit wenig Fluss, aber dafür umso mehr Gebolze.
Dafür, dass es drei Punkte wurden, sorgte der wieder einmal unbändige Wille von Johannes Rott. „Ich hab‘ schon bei seiner Einwechslung zu ihm gesagt, dass das sein Spiel wird“, berichtet Tobias Lindner. Er sollte Recht behalten. Obwohl der Joker bereits zweimal geblockt worden war, stocherte er weiter und drückte die Kugel irgendwie zum 2:1 über die Linie (82.). „So einen Treffer macht nur er, weil er nie aufgibt“, betont sein Übungsleiter. „Das sind die Sachen, die uns auszeichnen müssen.“ Weil einige Konter nicht konsequent genug ausgespielt wurden, mussten die Gastgeber bis zur siebten Minute der Nachspielzeit aufmerksam sein, dann war es vollbracht.
„Wir brauchen nicht auf die Tabelle schauen“, forderte Tobias Lindner abschließend noch einmal beim Blick auf das nächste Spiel am Samstag, 19. Oktober, um 13 Uhr bei Schlusslicht SV Deckenpfronn II. „Es geht nur um Leidenschaft, um Einsatzbereitschaft und darum, das Herz auf dem Platz zu lassen. Dann holen wir auch unsere Punkte.“
SpVgg Aidlingen: Dabbert, Frey, Cakir, Kalmbach, Weinbrenner (68. Rott), Oehler (90.+3 Usta), Wintter, Musch, Stojcevic (79. Bozkurt), Luithle, Abberger.