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Stachlige Sache

Die Paarungszeit der Igel ist nun abgeschlossen und die letzten Jungen kommen im September auf die Welt. Für die Mütter bedeutet das, die kräftezehrende...
Ein junger Igel, in der Hand eines Pflegers, schaut skeptisch von der Seite Richtung Kamera.
Im Herbst laufen viele Igel herum, die durch Ansteckung mit Innenparasiten geschwächt sind. Das LB ist AnsprechpartnerFoto: privat

Die Paarungszeit der Igel ist nun abgeschlossen und die letzten Jungen kommen im September auf die Welt. Für die Mütter bedeutet das, die kräftezehrende Tragzeit zu überstehen und danach sechs Wochen lang täglich hungrigere kleine Mäulchen zu füttern. Igel sind wie Katzen und Hunde Säugetiere, deren Junge ebenfalls mit geschlossenen Augen und zusammengefalteten Öhrchen zur Welt kommen und an den Mutterzitzen liegen. Das Alttier muss während dieser Zeit genug Futter finden, um die besonders fettreiche Milch für alle zu produzieren. Nach dem Abstillen ist die Mutter ausgezehrt und braucht viel Energie, um sich zu erholen und auf ein gutes Winterschlafgewicht zu kommen. Dies gilt natürlich umso mehr für die Jungigel, die mit gerade mal 20 Gramm ins Leben starten und bis Ende November 600 g oder mehr wiegen müssen. Etwas einfacher haben es die Männchen. Sie verausgaben sich zwar während der Paarungszeit durch nächtliche Wanderungen zu den Weibchen mehr. Dafür sind sie jetzt auch schon „fertig“ und brauchen sich nur noch um sich selbst zu kümmern. Entsprechend schaffen sie es gewichtstechnisch auch früher in Schlaf zu gehen. Igel fressen eigentlich Insekten. Normalerweise sind das Käfer und Raupen. Schnecken sind seltener Beifang. Da es kaum noch Käfer und große Raupen gibt, weichen Igel notgedrungen vermehrt auf Nacktschnecken aus. Diese sind leider Überträger von Innenparasiten, mit denen der Igel sich dann infiziert, die ihn schwächen und oft töten.

Auf den Menschen gehen diese Parasiten bei Kontakt mit dem Igel nicht. Mittelfristig wird der Igel auch bei uns zum Päppeltier werden, das dort überlebt, wo er zugefüttert wird. Zufütterung bedeutet für ihn, parasitenfreie, bekömmliche Nahrung zu erhalten, an der er sich nicht ansteckt, sondern die ihn aufbaut. Das kann gutes Katzenfutter sein, auch Rührei ohne Salz und lange haltbar, getrocknete Insektenlarven.

Antworten und Hilfe zum Thema Igel beim LB:

melanie.niedermayer@web.de

Erscheinung
Karlsdorf-Neutharder Nachrichten
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Ausgabe 36/2025
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