Aus den Rathäusern

Stadt Leonberg und Landratsamt Böblingen gehen gemeinsam gegen Geruchsbelästigung vor

Seit Mitte Juni wird auf persönliche Initiative des Leonberger Oberbürgermeisters Martin Georg Cohn intensiv nachgeforscht, woher der Geruch im Gewerbegebiet...
Messfahrten haben gezeigt, dass keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung durch den unangenehmen Geruch besteht.
Messfahrten haben gezeigt, dass keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung durch den unangenehmen Geruch besteht.Foto: Bevölkerungsschutz Leonberg

Seit Mitte Juni wird auf persönliche Initiative des Leonberger Oberbürgermeisters Martin Georg Cohn intensiv nachgeforscht, woher der Geruch im Gewerbegebiet Brennerstraße kommt. Ergebnisse von speziellen Messfahrten zeigen, dass keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung besteht.

Regelmäßige Messfahrten werden fortgeführt, um Gesundheitsrisiken weiterhin auszuschließen. Dabei wird die Luft auf chemische, biologische, radioaktive und nukleare Stoffe untersucht. Zwar wird der Geruch wahrgenommen, jedoch schlagen die Messgeräte nicht an.

„Ich bin sehr erleichtert über das Ergebnis, dass keine Gefahr für die Gesundheit der Leonberger Bürgerinnen und Bürger besteht“, betont Oberbürgermeister Cohn. „Wir lassen nicht locker. Stadt und Landkreis bündeln weiterhin alle verfügbaren Ressourcen und Fachkompetenzen, um das Geruchsproblem nachhaltig zu lösen. Der Schutz der Gesundheit und Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger hat höchste Priorität.“

Keine Gesundheitsgefahr für die Bürgerschaft – Geruchsquelle weiterhin unklar

Die genaue Herkunft des Geruchs konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Identifikation und der Nachweis eines Verursachers gestalten sich schwierig: Luftgetragene Partikel, unter anderem Geruchsstoffe, sind extrem flüchtig und stark von Wind- und Wetterbedingungen abhängig. Geeignete Erfassungs- und Analyseverfahren sind unter bestimmten Bedingungen nur eingeschränkt anwendbar. Auch die Wahrnehmung von Gerüchen ist individuell sehr unterschiedlich, was eine eindeutige Beweissicherung zusätzlich erschwert. Der Ursprung der Geruchsentwicklung muss nicht zwangsweise direkt am Ort der Geruchswahrnehmung liegen. Die hier vorliegende Geruchsproblematik weicht im erheblichen Maße von den bisherigen Routinen und Erfahrungen ab.

Da die Quelle weiterhin unklar ist, lässt sich der Geruch keinem konkreten Verursacher zuordnen. Die Untersuchungen werden daher in enger Abstimmung zwischen Stadt und Landratsamt fortgesetzt.

Stadt und Landkreis bündeln Kompetenzen

Zur besseren Koordination wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Expertinnen und Experten verschiedener Fachbereiche aus Stadt und Landkreis eingerichtet. Beteiligt sind unter anderem das Referat für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, das Referat für Klimaschutz sowie das Ordnungsamt. Ebenso sind das Amt für Bauen und Umwelt, Gewerbeaufsicht des Landratsamts, die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und externe Fachinstitute beteiligt.

Die Arbeitsgruppe verfolgt eine umfassende Strategie mit folgenden Maßnahmen:

  • Regelmäßige Messfahrten zur Analyse der Luftqualität
  • Aufnahme und Analyse von Wetterdaten
  • Einsatz der Drohneneinheit der Stadt Leonberg, um Verdachtsquellen aus der Luft zu identifizieren
  • Bürgerbeteiligung über die App „Leo-Oh!“ sowie ein Online-Meldeformular
  • Reinigung der Kanalisation, um den Geruchsherd auszuschließen
  • Einbindung externer Fachinstitute

Drohneneinsätze und Luftanalysen

Die Drohneneinheit des Bevölkerungsschutzes misst regelmäßig mit speziellen VOC-Messgeräten, ob flüchtige organische Verbindungen in der Luft vorhanden sind. Diese sind in der Regel die Hauptverursacher von industriellen Gerüchen wie Bitumen, Gummi, Lösungsmitteln oder Farben.

Ausblick auf weitere Maßnahmen

Die Stadt Leonberg, das Landratsamt Böblingen sowie weitere Fachbehörden und Fachunternehmen arbeiten weiterhin gemeinsam, intensiv und lösungsorientiert an der Aufklärung der Geruchsproblematik. Ständige Abstimmung zur Umsetzung von technisch möglichen und vor allem zielführenden Maßnahmen hat oberste Priorität. Gleichzeitig werden gewerbliche Kontrollen sowie die Suche nach betriebsbezogenen technischen Anlagen intensiviert, die nachweislich für die Geruchsemissionen verantwortlich sein könnten. Es liegt im Interesse aller beteiligten Akteure, die Geruchsemissionen schnellstmöglich zu lokalisieren und zu unterbinden.

Bürgerbeteiligung weiterhin erwünscht

Die Stadt ruft alle betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner auf, ihre Beobachtungen weiterhin mitzuteilen. Meldungen können im Mängelmelder „Leo-Oh!“ per App oder unter www.leonberg.de/Mängelmelder in der Kategorie „Geruchsbelästigung“ eingetragen werden. Hier sind Daten wie Tag, Uhrzeit und vor allem Standort wichtige Hinweise für die Stadtverwaltung.

Auch ein Online-Formular steht unter www.leonberg.de/Geruchsbelaestigung zur Verfügung. Ziel ist, anhand dieser Meldungen die Verbreitung des Geruchs zu lokalisieren und zu kartieren. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Meldungen gesammelt und im Mängelmelder gegebenenfalls nicht als „abgeschlossen“ dargestellt werden, und bedankt sich für die Mithilfe der Bevölkerung.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Höfingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 33/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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