Barrierefrei, energieeffizient und bürgernah: Stadt startet nächste Etappen der Modernisierung
Die Stadt Aichtal geht bei der Sanierung und Erweiterung ihres Rathauses in Aich den nächsten Schritt. In den vergangenen Monaten wurden bereits zentrale Bereiche modernisiert – jetzt folgen weitere Ausbaustufen. Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Gemeinderat hat jetzt mehrheitlich beschlossen, die laufende Planung fortzusetzen, die nächsten Bauabschnitte vorzubereiten und die dafür nötigen Mittel im städtischen Haushalt einzuplanen. Auch die langfristige Erweiterung des in den 60-er Jahren entstandenen Gebäudes bleibt ein strategisches Ziel der Stadtentwicklung.
Mehr Service – weniger Barrieren
Der wohl sichtbarste Fortschritt: Der neue Aufzug sorgt zusammen mit den neugestalteten Außenanlagen erstmals für einen nahezu barrierefreien Zugang zum Rathaus. Im Inneren wurde das Erdgeschoss grundlegend saniert und neu strukturiert. Wo früher einzelne Büros waren, finden Bürgerinnen und Bürger heute ein zentrales, modernes Bürgerbüro und einen offenen, freundlichen Empfangsbereich. Helle und attraktive Arbeitsplätze, zeitgemäße Ausstattung und klare Abläufe sorgen dafür, dass Anliegen effizient bearbeitet werden können. Derzeit laufen Bauarbeiten im ersten Stock sowie im Untergeschoss, um die Verwaltungsräume weiter zu modernisieren und den aktuellen Anforderungen anzupassen.
Sanierung statt Neubau – eine kostenbewusste Entscheidung
Die bereits umgesetzte Modernisierung ist nicht nur eine optische Verbesserung – sie ist auch wirtschaftlich sinnvoll: Für rund 1,1 Millionen Euro konnten Aufzug, Empfang und Erdgeschoss auf den neuesten Stand gebracht werden. Das entspricht etwa 56.000 Euro pro Arbeitsplatz – deutlich günstiger als ein Neubau, bei dem mit 80.000 bis 110.000 Euro pro Arbeitsplatz gerechnet werden müsste.
Weiterer Zeitplan
In den kommenden Jahren schreitet die Modernisierung des Rathauses mit weiteren Bauabschnitten voran. 2025 wird der bisherige Sitzungssaal in moderne Büros umgewandelt – denn der Platzbedarf ist gewachsen: Unter anderem sollen ausgelagerte Abteilungen wieder zentral im Rathaus untergebracht werden. Gleichzeitig genügt der bisherige Saal weder den Anforderungen an Besucherplätze noch den aktuellen Brandschutzauflagen.
Für künftige Gemeinderatssitzungen und Veranstaltungen plant die Stadt daher einen neuen, funktionalen Versammlungsraum im Untergeschoss. Die ehemaligen Fahrzeuggaragen der Feuerwehr sollen hierfür umgebaut und durch einen Anbau ergänzt werden. Diese Idee entstand Ende 2024 – ebenso wie die Planung einer Aufstockung, um zusätzlichen Büroraum zu schaffen.
Im Verlauf der ersten Bauphase wurden die Potenziale des Gebäudes noch deutlicher erkennbar. Durch wertvolle Anregungen aus der Belegschaft und die enge Zusammenarbeit mit dem Architekten entwickelte sich die Überlegung, den Sitzungssaal völlig neu zu denken: ihn aufzugeben, nach unten zu verlegen und zugleich funktional weiterzuentwickeln. So wird das bestehende Raumangebot effizienter genutzt und zukunftsorientiert ausgebaut.
2026 folgen eine umfassende Dachsanierung sowie die Installation einer Photovoltaikanlage. Auch die alte Scheune beim Rathaus soll abgerissen werden, um Platz für den Anbau an den neuen Sitzungssaal zu schaffen.
Nachhaltigkeit im Fokus
„Die Sanierung setzt auf Bestandserhalt, energetische Optimierung und intelligente Flächennutzung – das ist nicht nur wirtschaftlich vernünftig, sondern auch nachhaltig“, erklärt Bürgermeister Sebastian Kurz. Statt auf der grünen Wiese neu zu bauen, wird Bestehendes weiterentwickelt. So entsteht ein zukunftsfähiges Rathaus, das Bürgernähe, Klimaschutz und funktionale Verwaltung unter ein Dach bringt. Bis 2027 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein.