Neuartige Ameisen:

Stadtverwaltung beobachtet Lage intensiv

Im Tübinger Beethovenweg wurde eine Kolonie der Ameisenart Tapinoma magnum entdeckt.

Am ersten Tag nach ihrem Urlaub besuchte die Ordnungsbürgermeisterin Dr. Gundula Schäfer-Vogel die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner. „Mir war es wichtig, das direkte Gespräch zu suchen und mir vor Ort selbst ein Bild vom Ausmaß des Befalls zu machen. Die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger nehmen wir sehr ernst“, sagt Schäfer-Vogel.

Bislang kam die Ameisen der Art Tapinoma magnum in Tübingen noch nicht vor. „Doch diese Ameisen gelten rechtlich nicht als invasive Art. Deshalb ist deren Bekämpfung nicht per se eine Pflichtaufgabe der Stadt“, erläutert Lukas Haderlein, Leiter der Fachabteilung Ordnung und Gewerbe. „Wir werden aber natürlich tätig, wenn massive Schäden im öffentlichen Raum zu befürchten sind oder wenn ein Befall der kritischen Infrastruktur droht.“ Hierzu zählen unter anderem Strom- und Verteilerkästen, aber auch Spielplätze. In der Stadt Kehl, wo die Ameisenart bereits 2023 erstmals auftrat, hatten die Krabbeltiere derartige Beschädigungen ausgelöst – allerdings auf eher sandigen Böden, wohingegen die Böden in Tübingen überwiegend lehmig-tonig und damit weniger anfällig sind.

Um die aktuelle Lage zuverlässig im Blick zu behalten und gegebenenfalls kurzfristig gegen die Ameisen vorgehen zu können, hat die Stadtverwaltung ein erstes Maßnahmenpaket geschnürt: Die Beschäftigten der Kommunalen Servicebetriebe sind ab jetzt regelmäßig vor Ort und beobachten, ob und wie sich die Ameisen ausbreiten. Dabei nehmen sie insbesondere öffentliche Flächen und Verteilerkästen in den Blick. Die Beschäftigten im Kinderhaus Waldschule, das sich im benachbarten Luise-Wetzel-Weg befindet, werden über den Ameisenbefall in der Nachbarschaft informiert.

Zugleich treffen die Kommunalen Servicebetriebe alle Vorbereitungen, um gegen die Ameisen vorgehen zu können. „Ein dafür notwendiges Fahrzeug ist bereits vorhanden. Wir prüfen aktuell, wie wir dieses zum Heißwassersprühgerät umrüsten können“, sagt Stefan Kraus, Leiter der Kommunalen Servicebetriebe. So könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßen- und Grünpflege umgehend tätig werden, wenn die Ameisen Schäden im öffentlichen Raum anzurichten drohen.

Darüber hinaus ist die Stadtverwaltung im engen Austausch mit Fachleuten und mit anderen Kommunen, in denen die neuen Ameisen ebenfalls aufgetreten sind. „Das Vorgehen ist lokal sehr unterschiedlich. Das liegt auch daran, dass diese Ameisen nicht mehr verschwinden, sondern sich weiter ausbreiten werden. Die Bekämpfung mit heißem Wasser ist eine Möglichkeit, den Tieren zu Leibe zu rücken, wird sie aber nicht mehr ganz verschwinden lassen“, so Haderlein. Das zeige auch das Beispiel aus Kehl, wo die Ameisen trotz intensiver und kostspieliger Bemühungen der Stadt mittlerweile im dritten Sommer in Folge weiterhin auftreten.

Bei einem Befall auf einer privaten Fläche empfiehlt die Stadtverwaltung betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, einen Schädlingsbekämpfer einzuschalten, der die Ameise identifizieren und gegebenenfalls auch professionell bekämpfen kann. Um die Ausbreitung der Ameisen zu dokumentieren, können die von Fachleuten bestätigten Sichtungen der Ameisenart Tapinoma magnum auch bei der städtischen Fachabteilung Ordnung und Gewerbe gemeldet werden. Das geht am besten per E-Mail an ordnung@tuebingen.de.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
13.06.2025
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