Die Koalitions-Arbeitsgruppe „Gesundheit und Pflege“ hat in ihrem Ergebnispapier das innovative Versorgungsmodell Stambulant aufgegriffen – ein klares Zeichen dafür, dass die Verbindung von stationären und ambulanten Strukturen als Schlüssel für eine schnelle und wirksame Stabilisierung der Altenpflege anerkannt wird. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um Stambulant bundesweit als Regelleistung möglich zu machen. Entscheidend ist nun, dass dieses bewährte Konzept von der neuen Bundesregierung zügig gesetzlich verankert wird, damit eine Umsetzung in der Praxis beginnen kann.
„Die Zeit drängt, denn die Krise in der Altenpflege spitzt sich weiter zu. Bewährte, innovative Versorgungsmodelle wie Stambulant können einen wichtigen Beitrag leisten, um die vorhandene Versorgungslücke zu schließen. Stambulant ermöglicht eine bedarfsgerechte Versorgung der Pflegebedürftigen, mehr Flexibilität für die Angehörigen sowie einen effizienten und intelligenten Personaleinsatz. Dieses qualitativ hochwertige Versorgungsmodell senkt die Kosten für Kassen und den Eigenanteil der Bewohner“, erklärt Kaspar Pfister, Geschäftsführender Gesellschafter des Pflegeunternehmens BeneVit, das Stambulant in einer Einrichtung im badischen Wyhl am Kaiserstuhl seit mittlerweile fast neun Jahren erfolgreich umsetzt.
Darüber hinaus fordert Kaspar Pfister einen grundsätzlichen Perspektivwechsel in der Altenpflege: „Es werden falsche Anreize gesetzt. Aktuell gibt es mehr Geld, wenn sich der Allgemeinzustand des Pflegebedürftigen verschlechtert und der Pflegegrad steigt. Wir brauchen das Gegenteil: eine Verbesserung des Allgemeinzustandes durch innovative Pflegekonzepte wie Stambulant. Ein Altenpflegesystem, das sich darauf konzentriert, schafft finanzielle Entlastung und verbessert die Lebensqualität älterer Menschen erheblich. „Altenpflege neu denken, mit mehr Fokus auf Erhalt von Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität – darum muss es gehen“, betont Kaspar Pfister.
Über Stambulant – das Mitmach-Heim
Stambulant bedeutet: Betreuungs- und pflegebedürftige Menschen leben in Hausgemeinschaften, die zwar nach stationären Vorgaben ausgestattet sind, aber nicht wie ein klassisches Pflegeheim funktionieren und wo Wohnen im Vordergrund steht. Stambulant ist ein Mitmach-Pflegeheim: Nicht nur die Bewohner werden hier aktiv in die Alltagsgestaltung einbezogen, auch die Angehörigen können Aufgaben übernehmen wie z. B. die Zimmerreinigung. Sie können für ihre Angehörigen da sein, Zeit mit ihnen verbringen und damit gleichzeitig den Eigenbeitrag um bis zu 1.000 Euro im Monat senken. So schafft Stambulant auch Flexibilität beim Einsatz von personellen Ressourcen, denn Fachpersonal wird nur dort eingesetzt, wo die fachliche Pflege wirklich gebraucht wird. Das entlastet die Fachkräfte und ermöglicht Kostensenkungen für Kassen, Kommunen und Bewohner. Experten haben errechnet: Pro Versicherten und Jahr können mit Stambulant rund 5.000 Euro in der Pflegeversicherung eingespart werden, insgesamt besteht ein Einsparpotenzial von rund vier Milliarden Euro – bei besserer Lebensqualität und hoher Mitarbeiterzufriedenheit.