Kurz vor dem Jahreswechsel steht nun endlich fest: Das stambulante Mitmachheim Haus Rheinaue in Wyhl am Kaiserstuhl läuft unbefristet weiter und wird vom Modellprojekt zur Regelleistung. Das Haus gehört zur BeneVit-Gruppe, die ja bekanntlich auch in Meßstetten das Sozial- und Gesundheitszentrum etablieren und ebenfalls das „Stambulant“-Konzept umsetzen möchte. Allerdings bedeutet das Okay für Wyhl am Rhein nicht automatisch auch grünes Licht für das künftige Heim in Meßstetten, wie der Schwarzwälder Bote berichtet.
In einer BeneVit-Presseerklärung heißt es weiter: Bis zuletzt haben Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter gezittert, denn nach über acht Jahren als Modellprojekt und sechs erfolgreichen wissenschaftlichen Evaluierungen drohte dem Mitmachheim Ende des Jahres das Aus. Der Grund: Mit dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition wurde auch das Pflegekompetenzgesetz auf Eis gelegt, das Stambulant von einem Modellprojekt zu einer Regelleistung machen sollte.
Nun wurde eine Lösung auf Landesebene gefunden, um den unbefristeten Weiterbetrieb ab 2025 zu ermöglichen. Kaspar Pfister, Gründer und Geschäftsführer der BeneVit-Gruppe, ist erleichtert: „Die Entscheidung kam keinen Tag zu früh – bis Jahresende sind es nur noch 14 Tage. Ich danke allen Beteiligten, die es ermöglicht haben, das stambulante Mitmachheim in Wyhl weiterzubetreiben. Ganz besonders freue ich mich für die Bewohner, deren Angehörige und unsere Mitarbeiter, denen auch ein Stein vom Herzen gefallen ist und die nun beruhigt Weihnachten feiern und ins neue Jahr starten können.“
Möglich wurde die pragmatische Lösung auf Landesebene durch das Engagement und die Unterstützung von Bundes- und Landespolitikern, von 24 Bürgermeistern, darunter auch Frank Schroft aus Meßstetten, von engagierten Angehörigen und Mitarbeitern sowie vom Bundesgesundheitsministerium und der AOK Ba-Wü. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg sowie die Landesverbände der Kranken- und Pflegekassen haben grünes Licht gegeben und damit steht einer unbefristeten Weiterführung der Versorgung ab Jahresbeginn 2025 nichts mehr im Wege.
Für Kaspar Pfister war dies ein wichtiger Schritt auf einer langen Reise, die aber noch nicht zu Ende sei: „Die Herausforderungen in der Altenpflege sind enorm und wir müssen den Mut haben, neue Wege zu beschreiten und Pflege endlich ganzheitlich zu denken. Stambulant ist nicht nur eine gute Lösung für Wyhl und Baden-Württemberg, sondern für die Zukunft der Altenpflege in Deutschland.“