Für uns hat die Versorgungssicherheit oberste Priorität! Das heißt, dass die Stadtwerke Walldorf auch weiterhin das Gasnetz pflegen und entgegen irritierender Ankündigungen der MVV das Gasnetz weiterbetreiben werden. Gleiches gilt natürlich auch für Wasser und Strom. Natürlich können auch die Stadtwerke Walldorf nicht garantieren, wie sich zukünftig der Preis entwickeln wird. Ein Risiko, das auch den Betreiber von Ölheizungen bewusst ist.
Welche Heizung darf momentan angeschafft werden? Welcher Energieträger hat Zukunft? Wie entwickelt sich die Energieversorgung in der Stadt Walldorf? Seit Längerem beschäftigen diese Fragen die Bevölkerung, insbesondere diejenigen, die mit Investitionen in Ihre Gebäudetechnik konfrontiert sind. Die rechtliche Lage war und ist heiß diskutiert, die jüngsten Wahlen wecken Spekulationen zu abermaligen Änderungen. Ziel bleibt jedoch die Abkehr von fossilen Brennstoffen, insofern drängen sich zusätzlich die Fragen auf, was aus unserem örtlichen leistungsfähigen Gasnetz werden wird, ob wir es tatsächlich schaffen können, in höchstens 15 Jahren ein zusätzliches Wärmenetz betriebsbereit unter die Erde zu bringen und anschließen zu können, und welche Rolle Wasserstoff in der Versorgung von Gewerbe und Privathaushalten durch Beimischung spielen kann. Auch die Kommunalverwaltung, die Stadtwerke und der Gemeinderat beschäftigen sich noch mit der Klärung dieser Punkte, möglichst schnelle zuverlässige Aussagen sind jedoch absolut notwendig.
Daher ist die kommunale Wärmeplanung aus unserer Sicht ein Projekt definitiver Dringlichkeit. Unsere kommunalen Klimaschutzziele vor Augen kann die Ermittlung von Potenzialen in der Wärmeversorgung gar nicht schnell genug erfolgen. Insofern hat unsere Fraktion den Wärmeplan und daraus abzuleitende Prüfungen beziehungsweise Maßnahmen nicht aus vorbehaltloser Befürwortung dieser Energiequelle oder Optimismus heraus beschlossen, sondern vor allem, um Klarheit für künftige kommunale und natürliche alle privaten Überlegungen und Investitionen in diesem Bereich zu schaffen. In unserer Fraktion werden die Tiefengeothermie und ihre möglichen Begleiterscheinungen kritisch gesehen, jedoch scheint sie notwendig, um wirtschaftliche Wärmepotenziale erschließen zu können. Grundbedingung für uns ist jedoch, dass die Risiken der Geothermie nicht auf die Bevölkerung abgewältzt werden, sondern die Betreiber oder das Land umfangreiche Garantien geben, sollte es zu Gebäudeschäden durch den Betrieb solcher Anlagen kommen. Die Stadtwerke als Partner in der Versorgung werden ein neues, teils zusätzliches Netz wohl nur unter Maximierung des Abnahmepotenzials wirtschaftlich betreiben oder begleiten können. Für uns ist dies eine Grundbedingung, müssen doch auch Zukunftsinvestitionen einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten. Ein alternativ verstärkter Einsatz von Wärmepumpen würde unsere Energieinfrastruktur übrigens ebenso vor technische Herausforderungen stellen.
(Fortsetzung in der nächsten Ausgabe der Rundschau.)
Mathias Pütz, für die CDU-Fraktion