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Stark in der Krise: Akademie für Gesundheitsberufe des Klinikverbund Südwest ist Pilotschule für Krisenkompetenztraining

Mit einem innovativen, erlebnispädagogischen Lernformat werden die Pflegekräfte von morgen praxisnah auf Krisen- und Ausnahmesituationen vorbereitet....

Mit einem innovativen, erlebnispädagogischen Lernformat werden die Pflegekräfte von morgen praxisnah auf Krisen- und Ausnahmesituationen vorbereitet.

Naturkatastrophen, Pandemien, Cyberangriffe: Krisen- und Katastrophensituationen stellen das Gesundheitswesen zunehmend vor enorme Herausforderungen. Mit der Beteiligung am Projekt „MODINA – Krisenresilienz im Bevölkerungsschutz“ setzt die Akademie für Gesundheitsberufe des Klinikverbund Südwest (KVSW) ein deutliches Zeichen für eine zukunftsorientierte, resiliente Pflegeausbildung. Als eine der Ersten von bundesweit zehn Pflegeschulen startete die Akademie im November mit dem innovativen Modul und übernimmt damit eine Vorreiterrolle in der Qualifizierung von Pflegefachkräften.

Exklusive Pilotschule mit bundesweiter Strahlkraft

Der Weg in das exklusive Pilotprojekt führte über die Fachtagung „Pflege im Bevölkerungsschutz“ des Kompetenzzentrums Pflege im Bevölkerungsschutz und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Oktober in Bonn. Dort brachte sich die Akademie des KVSW aktiv in den fachlichen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Pflegepädagogik, Ministerien, Behörden und Hilfsorganisationen ein und wurde unmittelbar für das Pilotprojekt MODINA gewonnen.„Dass wir als eine der ersten Schule bundesweit mit dem Modul starten dürfen, ist eine besondere Auszeichnung und bestätigt unseren Anspruch, Pflegeausbildung aktiv mitzugestalten“, betont Thomas Kirchherr, Leiter von der Akademie für Gesundheitsberufe des KVSW.

Lernen, wenn es darauf ankommt: das Planspiel „Disaster Nurse“

Kern des Pilotprojekts ist ein 40 Unterrichtseinheiten umfassendes Modul, ergänzt durch das interaktive Planspiel „Disaster Nurse“. In realitätsnahen Szenarien – von der Pandemie im Krankenhaus über einen Cyberangriff in der stationären Pflege bis hin zur Naturkatastrophe im ambulanten Setting – übernehmen Auszubildende und Studierende unterschiedliche Rollen und treffen Entscheidungen unter Zeitdruck. „Diese Art von Unterricht lebt richtig“, beschreibt Frau Schicks-Sultanie, Pflegepädagogin an der Akademie. „Die Lernenden erleben hautnah, wie wichtig Zusammenarbeit, Kommunikation und klare Entscheidungswege sind und entwickeln dabei ein tiefes Verständnis für ihre eigene, aber auch andere Rollen.“ Die Simulationen werden durch umfangreiche Lehr- und Lernmaterialien ergänzt, darunter ein Handbuch für Lehrkräfte und Workbooks für die Auszubildenden.

Resilienz kann man nicht lehren – aber trainieren

Krisenkompetenz ist kein theoretisches Konstrukt, sondern eine Haltung. „Resilienz kann man nicht einfach unterrichten, sie entsteht durch Erfahrung“, erklärt Frau Schradi, Pflegepädagogin an der Akademie. „In der Krisensimulation schaffen wir jedoch einen geschützten Raum, in dem Überforderung geübt, reflektiert und bewältigt werden kann.“ Die intensiven Trainings und Rollenspiele münden in strukturierte Reflexionsphasen, in denen Fehler analysiert und Bewältigungs-Strategien entwickelt werden. Die Pädagoginnen berichten von einer „glücklichen Erschöpfung“ bei den Teilnehmenden und von spürbarem Kompetenzzuwachs.

Pflege sichtbar machen – auch im Krisenmanagement

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, die Rolle der Pflege im Krisen- und Sicherheitsmanagement zu stärken. Pflegekräfte stellen die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen – und sind dennoch häufig im Hintergrund tätig. Das Krisenkompetenztraining setzt hier bewusst an: Die Auszubildenden sollen Verantwortung übernehmen, interdisziplinär auf Augenhöhe agieren und ihre Bedeutung selbstbewusst vertreten. „Pflege ist im Notfall genauso systemrelevant wie das Blaulicht“, so Herr Perret, stellvertretende Leitung der Akademie. „Diese Haltung wollen wir unseren Auszubildenden mitgeben.“

Attraktiv für morgen: Pflegeausbildung mit Perspektive

Unabhängig von einer späteren bundesweiten Implementierung des Pilotprojektes verfolgt die Akademie das Ziel, erlebnispädagogische Planspiele und Inhalte zur Krisenkompetenz dauerhaft im eigenen Curriculum zu verankern. Perspektivisch sollen diese Lernformate im Rahmen kompakter Projekt- und Seminarwochen allen Pflegeausbildungen an der Akademie offenstehen. Damit unterstreicht die Akademie ihren Anspruch, Ausbildung kontinuierlich weiterzuentwickeln, neue didaktische Wege zu gehen und sich als moderner, innovativer Bildungsstandort zu positionieren – ein Ort, an dem angehende Pflegekräfte befähigt werden, Pflege neu zu denken und aktiv mitzugestalten.

Die Pflege von morgen braucht Kompetenz, Haltung und Mut. Mit innovativen und realitätsnahen Unterrichtskonzepten bereitet die Akademie ihre Auszubildenden und Studierenden genau darauf vor.

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