Der erste Kampftag der Bezirksliga 2 in Württemberg versprach Spannung, Emotionen und leidenschaftlichen Ringkampfsport – und genau das bekamen die Zuschauer am vergangenen Samstag in der gut besuchten Halle des TSV Köngen geboten. Trotz einer kämpferisch beeindruckenden Leistung musste sich das Köngener Team am Ende knapp mit 23:28 gegen die KG Benningen II/Backnang geschlagen geben.
Schon beim Einmarsch der beiden Mannschaften lag spürbare Anspannung in der Luft. Es war der Auftakt in eine lange Saison – und für den TSV Köngen ging es nicht nur um Punkte, sondern auch um ein erstes Statement. Die Athleten um Trainerteam und Betreuer kämpften mit Herz und Leidenschaft, doch am Ende entschieden knappe Duelle und ein unbesetztes Gewicht über Sieg oder Niederlage.
Erster Abschnitt: Kampfgeist von Beginn an
Kampf 1 – 57 kg Freistil
Den Auftakt machte der junge Fabian Tobias Knöner, der gegen Yavuz Önal auf die Matte ging. Fabian startete furios und ging nach nur 18 Sekunden mit einer schönen Viererwertung in Führung. Doch sein Gegner konterte und brachte Köngens Ringer nach einem spannenden Schlagabtausch überraschend auf die Schultern. Ein bitteres Ende nach starkem Beginn – 0:4 Punkte für die Gäste.
Kampf 2 – 130 kg Freistil
Routinier Nico Marlon Müller zeigte einmal mehr, warum er ein sicherer Punktelieferant ist. Gegen den körperlich starken Benchaa Elaid behielt er die Übersicht und sicherte mit einem knappen, aber verdienten 6:6-Punktsieg den ersten Zähler für Köngen – 1:0 für den TSV.
Kampf 3 – 61 kg Gr.-röm.
Was für ein Auftritt von Noah Can Baur! Mit blitzschnellem Griff setzte er den Kontrahenten Lukas Rikowsky früh unter Druck und beförderte ihn nach nur 52 Sekunden auf die Schultern. Die Halle tobte – Schultersieg und vier Mannschaftspunkte für Köngen.
Kampf 4 – 98 kg Gr.-röm.
Ein unbesetztes Gewicht auf Seiten des TSV bedeutete leider kampflose vier Punkte für Johannes Siebert von der KG Benningen II/Backnang. Ein schmerzlicher Ausgleich – denn es war der erste von zwei unbesetzten Kämpfen, die das Endergebnis maßgeblich beeinflussten.
Kampf 5 – 66 kg Freistil
Ali Yaman und Farzad Qadiri lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, wie man ihn selten sieht. Technisch anspruchsvoll, hart, aber stets fair. Der Kampf wogte hin und her, ehe Ali in der fünften Minute den Moment nutzte und seinen Gegner schultern konnte. Ein echter Arbeitssieg mit dem Prädikat „Kämpferherz pur“.
Kampf 6 – 86 kg Freistil
Dann kam der Moment von Tim Chanh-Khoi Eisele – der Köngener ließ seinem Gegner Christian Eger keine Chance. Mit einer dominanten Leistung beendete Tim den Kampf nach nur 2:55 Minuten technisch überlegen mit 16:0 Punkten. Ein Highlight des Abends und vier verdiente Punkte für Köngen.
Kampf 7 – 75 kg Gr.-röm.
Muhammed-Taha Silay startete mit einem Rückstand, kämpfte sich aber mit technischer Raffinesse und physischer Präsenz eindrucksvoll zurück. Am Ende stand ein überzeugender 11:4-Punktsieg. Der Applaus sprach Bände – die Fans wussten, was er geleistet hatte.
Zweiter Abschnitt: Ein Schlagabtausch mit Wendungen
Kampf 8 – 57 kg Gr.-röm.
Im Rückkampf traf Fabian Tobias Knöner erneut auf Yavuz Önal, der diesmal von Beginn an das Heft in die Hand nahm. Trotz engagierter Gegenwehr musste Fabian eine deutliche Niederlage durch technische Überlegenheit hinnehmen. Er kämpfte aufopferungsvoll, aber sein Gegner war in diesem Duell einfach eine Klasse zu stark – 0:4.
Kampf 9 – 130 kg Gr.-röm.
Nun war es an Peter Wangen, die Halle wieder zum Kochen zu bringen – und das tat er. Mit starker Bodenarbeit zwang er Ramon Pelfort Niederländer nach nur 94 Sekunden auf die Schultern. Ein klarer Sieg, der zeigte: Köngen gibt nicht auf.
Kampf 10 – 61 kg Freistil
Jan Frank Friesen kämpfte mutig gegen Stanislav Kartashov, der technisch extrem stark agierte. Jan gelang ein Punkt, doch Kartashov nutzte jede Lücke gnadenlos aus. Ein Lehrbeispiel für technische Überlegenheit – 0:4 für die Gäste.
Kampf 11 – 98 kg Freistil
Wieder das unbesetzte Gewicht in Köngen – ein weiterer kampfloser Vierer für Johannes Siebert. In der Endabrechnung ein schmerzhafter Makel, der wertvolle Punkte kostete.
Kampf 12 – 66 kg Gr.-röm.
Ayat Abdollahi wollte im Duell gegen Kai Lange zeigen, was in ihm steckt. Er punktete dreimal, doch Kai Lange setzte sich körperlich durch und konnte den Kampf am Boden für sich entscheiden. Ein couragierter Kampf von Ayat, aber erneut ging der Schultersieg an den Gegner – 0:4.
Kampf 13 – 86 kg Gr.-röm.
Wieder hieß das Duell Eisele vs. Eger – und wieder ließ Tim Chanh-Khoi Eisele seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Nach knapp zwei Minuten schulterte er Eger und belohnte sich mit dem zweiten Vierer des Abends. Eine Machtdemonstration des Köngener Ausnahmeringers.
Kampf 14 – 75 kg Freistil
Zum Abschluss des Abends trat Hannes Ben Däuber gegen den starken Ehsanul Haq Mirzayi an. Der Kampf war kurz, aber intensiv. Nach zwei schnellen Aktionen fand sich Hannes auf den Schultern wieder. Ein schwieriger Gegner – das musste man anerkennen.
Fazit und Ausblick
Mit 23:28 musste sich der TSV Köngen am Ende geschlagen geben. Doch dieses Ergebnis erzählt nicht die ganze Geschichte: Sieben Einzelsiege, darunter vier Schultersiege und ein technischer Überlegenheitssieg – das sind starke Werte für den Auftakt einer langen Bezirksligasaison. Was am Ende fehlte, waren die besetzten Gewichtsklassen in der 98-kg-Kategorie – acht Punkte kampflos abgegeben sind schwer aufzuholen. Trotzdem: Die kämpferische Moral, der Teamgeist und die individuelle Klasse vieler Köngener Ringer stimmen optimistisch.
Herausragend präsentierten sich vor allem Tim Chanh-Khoi Eisele, der zweimal souverän siegte, sowie Ali Yaman und Peter Wangen, die mit Herz und Technik überzeugten. Auch Noah Can Baur glänzte mit einem schnellen Schultersieg – ein echtes Signal für die nächsten Kämpfe.
Mit dem vierten Tabellenplatz nach dem ersten Kampftag bleibt der TSV in Reichweite der Spitze. Schon am kommenden Wochenende wartet mit der KSV Neckarweihingen III der nächste Herausforderer – und die Fans dürfen sich sicher sein: Diese Mannschaft wird wieder alles geben.