„Steinthaleben-Report Nr. 562“
Kyffhäuserland: Am 26. Mai wurde in Steinthaleben Ortsteilbürgermeister Dietmar Koch (Wahlbeteiligung 73,6 %) mit 62 % der Stimmen im Amt bestätigt. Wir gratulieren. Gemeinderat Kyffhäuserland (16 Sitze, nur geringe Verschiebungen): CDU 5, Unser Dorf 4 (+1), WV Wippertal 2, FW 2, Linke 2, SPD 1. - Im Kyffhäuserkreis (Wahlbeteiligung 61,7 %) muss Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD) mit 45,7 % der Stimmen in die Stichwahl gegen den Kandidaten der AfD (32,8 %); Bewerber der CDU mit 21,5 % ausgeschieden. Im Kreistag (40 Sitze): AfD 13, CDU 10, SPD 10, Linke 4, WVfLK 2, WVHeimat 1.
Das „Bauernkriegspanorama“ in Bad Frankenhausen ist bei Besuchen auch immer Ziel unserer Reisegruppen. Der Künstler Werner Tübke (1929 – 2004) schuf „keinen sozialistischen, sondern magischen Realismus“: Er ließ sich vom Staat nicht diktieren, wie er zu malen hatte. Er zählt für viele zu den bedeutendsten Malern Deutschlands im 20. Jahrhundert, musste sich aber auch nach dem Ende der DDR immer wieder mit Vorwürfen auseinandersetzen, er sei „Staatskünstler“ gewesen. Als die bekannteste Arbeit des Mitbegründers der „Leipziger Schule“ gilt das monumentale Bauernkriegspanorama, für das eigens dieses Museum bei Bad Frankenhausen gebaut wurde und an dem er rund zwölf Jahre lang arbeitete. Die DDR-Regierung gab das Werk mit dem Titel „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ zum 500. Geburtstag des Theologen und Reformators Thomas Müntzer (1489-1525) in Auftrag. Dieser hatte die Aufständischen im Deutschen Bauernkrieg 1525 in die Schlacht auf dem Hügel beim nordthüringischen Bad Frankenhausen geführt, auf dem heute das Museum steht. Die Bauern wurden vernichtend vom Fürstenheer geschlagen. Die DDR-Oberen wollten die Geschichte in einem propagandistischen Schlachtenpanorama umgesetzt sehen: Es sollte zeigen, dass die damaligen Hoffnungen der Aufständischen im Bauern- und Arbeiterstaat ihre Erfüllung gefunden hätten. Tübke aber lieferte etwas anderes. Auf dem etwa 1700 Quadratmeter großen Rundgemälde malten Tübke und seine Helfer mehr als 3000 Einzelfiguren. Das Bild schlägt einen Bogen vom späten Mittelalter zur Neuzeit, Symbolisches und historische Personen sind darin zu finden. Auch Tübke selbst verewigte sich und eben die Schlacht von Bad Frankenhausen. Doch die erhofften strahlende Bauernhelden sind nicht zu sehen. „Die vom Staat gewünschte Darstellung der Bauernkriegsgeschehnisse hat Tübke nicht geliefert, aus einem Staatsauftrag wurde für ihn ein Selbstauftrag“, so die fürs Museumsmanagement verantwortliche Silke Krage. Das Bild zeige menschliche Grundideen von Geburt, Tod, Liebe, Hass. „Es ist tatsächlich ein universales Bild, das Geschichte, Gegenwart und Zukunft in sich vereint.“ Knapp zwei Monate nach der Eröffnung des Panorama Museums 1989 stürzte die Berliner Mauer.
Vormerkung: Fleiner Weinfest 6. bis 8. Juli 2024. Vorbestellte kalte Thüringer Rostbratwürste bitte am Samstag, 6. Juli, 17 h bis 18 h 15 am „Stand“ PV Sektion Steinthaleben (vor Geb. 14 Kellergasse) abholen. Hinweis für alle aktuellen und ehemaligen Helfer beider Sektionen des Partnerschaftsvereins beim Fleiner Weinfest: Das diesjährige Helferfest findet am Samstag, 27. Juli 2024, ab 18 h im Hof des Weinkellers Fein-Talheim, Staufenbergstraße in Flein statt. Bitte wie üblich zur besseren Planung und Vorbereitung telefonisch anmelden, dieses Jahr (geändert!) unter Tel. 07131-573687 bei Frau Brigitte Amos; auch absprechen, was zum Essen mitgebracht wird. Teller und Besteck bitte mitbringen. Rostbratwürste, Gläser und Getränke stehen bereit. Wir freuen uns auch über ehemalige Helfer und Förderer unseres Vereins.
Gerhard Berroth, Sonnenbergweg 3, 74223 Flein Tel. 07131-578066
gerhard@berroth-online.de Quelle: auch Thüringer Allgemeine