Auch dieses Jahr gelang die Nachzucht eines Steppenadlers. Dieser Adler lebt vom Schwarzmeerraum bis Zentralasien. Er besiedelt Halbwüsten, Steppen, Savannen und felsige Bergregionen bis auf eine Höhe von 2.300 m. Er jagt hauptsächlich Ziesel, die je nach Gegend und Jahreszeit bis 98,5 % seiner Nahrung ausmachen können. Ferner fängt er andere Nager, wie Steppenmurmeltiere und Pfeifhasen. Genistet wird am Boden, in Büschen oder niedrigen Bäumen, in einem aus Ästen gebauten Nest. Das Gelege besteht aus 2-3 Eiern, die während rund 45 Tagen ausgebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert 90-99 Tage.
Die Art hat eine weite Verbreitung und einen Bestand von 50.000-75.000 erwachsenen Vögeln. Sie galt nicht als gefährdet. Erst in jüngster Zeit wurde festgestellt, dass nicht nur die europäischen Bestände rasch abnehmen, sondern dass auch die Populationen außerhalb Europas viel stärker gefährdet ist als zuvor angenommen. In Kasachstan z. B. ist der Steppenadler die Art, die am häufigsten an Hochspannungsleitungen zu Tode kommt. Die Art wurde deshalb 2015, letztmals überprüft 2021, als stark gefährdet eingestuft, die Europäische Population mit nur noch 800-1.200 Brutpaaren ist vom Aussterben bedroht. Wir sind deshalb froh, mit der Nachzucht diesem Prozess entgegenzuwirken. Die Adler können in Menschenobhut bis zu 40 Jahre alt werden. Das Bild zeigt den wenige Wochen alten „Steppi“.