Kämmerer Heinz Pflumm geht in Ruhestand

Stets voller Einsatz für den Zollernalbkreis

Nach 44 Jahren im öffentlichen Dienst – fast 40 beim Landratsamt Zollernalbkreis – steht Heinz Pflumm vor einem neuen Lebensabschnitt: dem Ruhestand.
Heinz Pflumm
Landrat Günther-Martin Pauli verabschiedete Heinz Pflumm in der Sitzung des Kreistags am 19. Mai 2025.Foto: Landratsamt Zollernalbkreis

Blick zurück mit einem Mann, der als Kämmerer die Finanzen verantwortet und der schon davor in Schlüsselpositionen die Entwicklung des Landkreises maßgeblich mitgestaltete – stets in enger und guter Zusammenarbeit mit drei Landräten, am längsten mit Günther-Martin Pauli, der ihn in der Sitzung des Kreistags am Montag, 19. Mai 2025, verabschiedet hat.

Pflumm ist dankbar und spricht von einem „erfüllten Berufsleben“, während dem er komplett im Zollernalbkreis gewirkt hat. Die enge Bindung zum Landkreis bestand von Geburt an. Aufgewachsen ist Pflumm in Bisingen-Zimmern unterhalb der prachtvollen Zollerburg, von Kindesbeinen an lernte er die Region, die Städte und Gemeinden und ihre Vorzüge kennen. „Mein Herz schlägt schon immer für den Zollernalbkreis“, so Pflumm.

Nach dem Abitur am Gymnasium Hechingen, Wehrdienst und Studium des gehobenen Verwaltungsdiensts war sein erster Arbeitstag im Landratsamt am 1. Dezember 1986 – mit direktem Draht zum damaligen Landrat Heinrich Haasis, zuständig für die Geschäftsstelle Kreistag und als Sachbearbeiter in der Hauptverwaltung. Pflumm bereitete die Sitzungen des Kreistags vor, erlebte Entscheidungswege, gestaltete Gremienarbeit. Dabei entwickelte und festigte sich das Motto, das Pflumm auf seinem weiteren Berufsweg leiten sollte: Dass Fleiß und voller Einsatz immer erforderlich ist und für den Arbeitsalltag ausreicht, dass es aber mehr als 100 Prozent Engagement benötigt, um Dinge weiterzuentwickeln und vorwärts zu bringen.

1989 wechselte Pflumm ins Kommunalamt. 25 Jahre wirkte er dort, seit 2000 als Amtsleiter, entwickelte die Behörde weiter von der klassischen Kontrollinstanz zum kooperativen Partner und konstruktiven Impulsgeber für die Städte und Gemeinden. Zwei Steckenpferde nennt Pflumm für diese Zeit: Diverse Förderprogramme – insbesondere „Spezialtöpfe“ mit EU-Mitteln – die im Kommunalamt betreut wurden und über die im Lauf der Jahre eine hohe siebenstellige Summe für wertvolle, nachhaltige Projekte in den Landkreis geflossen ist. Und dann: Wahlen. Schon in der Ausbildung hatte Pflumm in Bisingen eine Bundestagswahl organisieren dürfen, von da an wirkte er als Prüfer und später als Wahlleiter bei allen Urnengängen mit. Der Zollernalbkreis war Pilotanwender bei digitalen Wahlprogrammen und trug auf Landesebene bei zur Entwicklung der Rechtsvorschriften für die Parlaments- und Kommunalwahlen bei. Bis heute ist sein Expertenwissen gefragt.

Zum Leiter der Kreiskämmerei wählte der Kreistag Heinz Pflumm 2014. Mit seinem engagierten Team arbeitet er dabei hinter den Kulissen. Als Kümmerer, als Vorbereiter – nicht nur mit dem Blick für heute und morgen, sondern ausgerichtet auf mehrere Jahre, sodass die Entscheidungsträger solide agieren können. Die „schwäbische“ Achtsamkeit fürs Geld zeigt sich etwa daran, dass die finanzwirtschaftliche Lage des Landkreises sich trotz der aktuellen Herausforderungen stabil darstellt: Der Schuldenstand liegt trotz anhaltender, teils hoher Investitionen bei lediglich 50 Euro pro Einwohner, was ungefähr einem Fünftel des Durchschnitts der Landkreis in Baden-Württemberg entspricht; mit der Liquidität gibt’s keine Probleme. Die Kreisumlage liegt ebenso vergleichsweise niedrig: Für Pflumm war und ist es eine Selbstverständlichkeit, die Beziehungen zwischen Landkreis und Gemeinden ausgewogen und fair zu gestalten, schließlich müsse die kommunale Familie ihre vielfältigen Aufgaben gemeinsam erfüllen. Dabei kommt ihm die Erfahrung aus der langjährigen Tätigkeit im Kommunalamt zugute, während der er die Haushaltspläne der Kommunen geprüft hatte. Eine besondere Herausforderung war bis zuletzt die finanzpolitische Planung des künftigen Zentralklinikums.

Eine Leidenschaft außerhalb der hauptamtlichen Tätigkeit, der Pflumm weiterhin nachgehen möchte, ist die Lehre. Er hat als einer der Väter die Gründung der Bezirksschule Balingen eng begleitet, gibt seit Jahrzehnten sein Praxis-Wissen an künftige Verwaltungs-Fachangestellte, Fachwirte und Beamte weiter und agiert seit mehreren Jahren als Vorsitzender der Prüfungsausschüsse. Daneben gibt Pflumm Seminare für Verwaltungen sowie Gremien wie Gemeinde- und Ortschaftsräte, bei denen Kommunal- und Wahlrecht oder Themen aus dem Finanzwesen auf dem Plan stehen. Ansonsten gilt für den Ruhestand, der offiziell im Juli beginnt: Zeit für die Familie, Achtsamkeit gegenüber sich selbst. Mehr Bewegung und loslassen, entspannen. Wo? Keine Frage: Natürlich im Zollernalbkreis, die Burg immer im Blick.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
21.05.2025
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