Tiere, Natur & Umwelt

Stolz auf 25 Jahre Naturschutzgebiet Listhof

Jubiläen gibt's viele. Das „Geburtstagskind“, das kürzlich im Mittelpunkt einer Jubiläumsfeier im Spitalhof stand, ist jedoch ein ganz Besonderes:...
Stolz auf 25 Jahre Naturschutzgebiet Listhof

Jubiläen gibt's viele. Das „Geburtstagskind“, das kürzlich im Mittelpunkt einer Jubiläumsfeier im Spitalhof stand, ist jedoch ein ganz Besonderes: Das Naturschutzgebiet Listhof wurde 25, und viele prominente Gäste, Wegbereiter und Wegbegleiter gratulierten.

„Auf den Listhof können Sie stolz sein“, lobte Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg. „Er ist im Land einzigartig darin, Wissen über Pflanzen und Tiere zu vermitteln und gleichzeitig eine emotionale Beziehung zum Naturschutz aufzubauen.“

Dort, wo sich heute das Naturschutzgebiet und das Umweltbildungszentrum Listhof befinden, rollten bis zum Abzug der französischen Soldaten im Jahr 1992 schwere Panzer über den Truppenübungsplatz. Und genau diese Panzer, vielmehr die Spuren, die sie hinterließen, waren es, die gewissermaßen die Grundlage fürs spätere Naturschutzgebiet bildeten: „Die Vertiefungen füllten sich mit Regenwasser und dienten Amphibien wie der Gelbbauchunke als Laichgewässer“, blickte Oberbürgermeister Thomas Keck in seinem Grußwort zurück. Hinzu kam das Betretungsverbot, das Störungen durch Menschen weitestgehend ausschloss und damit der Natur Entwicklungsmöglichkeiten bot. Über 40 Jahre lang entstanden so auf der rund 123 Hektar großen Fläche Lebensräume für viele gefährdete Pflanzen‑ und Tierarten. 1996 beschloss der Reutlinger Gemeinderat, die Flächen, die bis dahin dem Bund gehörten, zu erwerben und dort ein Naturschutzgebiet ausweisen zu lassen. Die Stadt kaufte dem Bund die Flächen für damals 3,1 Millionen Mark ab.

Vor 25 Jahren schließlich, im Jahr 2000, segnete der Reutlinger Gemeinderat den vorgelegten Verordnungsentwurf über das Naturschutzgebiet Listhof ab und die offizielle Ausweisung des Naturschutzgebietes Listhof wurde noch im selben Jahr rechtskräftig. Reinhard Braxmaier, damaliger Umweltschutzbeauftragter der Stadt Reutlingen, hatte die Idee für ein Umweltzentrum in den Räumlichkeiten des Listhofs: „Er kann daher als Vater des Listhofs bezeichnet werden“, so Keck.

Heutiger Erster Vorsitzender des Trägervereins Umweltbildungszentrum Listhof e. V. ist Helmut Treutlein: „Wir wollen für Natur und Umwelt begeistern“, unterstrich der Chef der SPD-Gemeinderatsfraktion, „Kinder und Jugendliche sollen die Vielfalt der Tiere und Pflanzen kennenlernen, um sie zu schützen“. Dass das ohne das Engagement zahlreicher Beteiligter nicht möglich wäre, würdigte Treutlein ebenso wie Oberbürgermeister Keck. Der Dank beider Redner galt daher den Aktiven und Ehemaligen aus Haupt- und Ehrenamt, aber auch den verschiedenen Institutionen, die sich im und für den Listhof engagieren.

Einige davon saßen bei der Jubiläumsfeier auf dem Podium: Hanna Eberlein vom Regierungspräsidium Tübingen, Matthias Klemm vom Büro Bioplan, Katrin Reichenecker vom städtischen Amt für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt, Franz-Josef Risse vom Kreisforstamt, Johannes Schempp vom Trägerverein und Thomas Höfer von der NABU Ortsgruppe Reutlingen sprachen über die Vergangenheit, aber auch über die Möglichkeiten, den Listhof in eine möglichst blühende Zukunft zu führen.

Festliche Akzente setzen die Nachwuchsmusiker Felix Treutlein, Nike Bucknor und David Strauss mit Stücken von Mozart und Debussy.

Erscheinung
Gemeindebote der Reutlinger Stadtteile Mittelstadt, Reicheneck und Sondelfingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 45/2025
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