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Streuobstwiesen in Karlsruhe

Streuobstwiesen in Karlsruhe Artenvielfalt erhalten und schützen Informationen aus dem Biodiversitätskonzept der Stadt Karlsruhe. Möchten...
Streuobstwiesen Karlsruhe Flyer

Streuobstwiesen in Karlsruhe

Artenvielfalt erhalten und schützen

Informationen aus dem Biodiversitätskonzept der Stadt Karlsruhe.


Möchten Sie wissen, wie Sie Ihre Streuobstbäume einfach selbst pflegen können?

Der sachgemäße Obstbaumschnitt ist für die Gesundheit und lange Lebensdauer der Bäume wichtig. Bei jüngeren Bäumen nennt man das Erziehungsschnitt, bei den älteren ist es der Erhaltungsschnitt. Besuchen Sie dazu einen Schnittkurs.

Die Stadt Karlsruhe ist Mitglied der Streuobstwieseninitiative e. V. Die Streuobstbörse der Initiative bietet Gesuche und Angebote für Pacht und Verkauf von Streuobstgrundstücken sowie die Möglichkeit, untereinander Hilfeleistungen rund um die Streuobstpflege auszutauschen. Hier gibt es außerdem auch kostenlose Schnittkurse, Tipps für die Verwertung des Streuobstes und Kontakte zu Saftpressen: www.streuobstinitiative.de

Weitere Informationen und Kontakt

Die Stadt Karlsruhe führt mit Unterstützung ehrenamtlicher Naturschutzdienstler*innen ein Monitoring der Streuobstwiesen im Stadtkreis durch. Ziel ist es, ein einheitliches Bild über den Zustand der Streuobstbestände zu erhalten und die Eigentümer*innen für den Erhalt dieser ökologisch wertvollen Bereiche gewinnen zu können.

Die Obst- und Gartenbauberatung des Liegenschaftsamtes ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen im Bereich fachgerechter Pflege und Bewirtschaftung von Streuobstwiesen und bietet auch kostenlose Schnittkurse an.

E-Mail: streuobst@la.karlsruhe.de Telefon: 0721 133-2380

www.karlsruhe.de/umwelt-klima/stadtgruen-wald/obst-und-gartenbau/obst-und-gartenbauberatung

Der Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe, Fachbereich Ökologie berät Sie darüber hinaus gerne zum Naturschutz rundum Streuobstwiesen.

E-Mail: umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de

Telefon: 0721 133-3101

www.karlsruhe.de/umwelt-klima/naturschutz

Was sind Streuobstwiesen?

Streuobstbestände sind eine einzigartige, historisch entstandene Form des extensiven Obstbaus. Charakteristisch sind starkwüchsige, hochstämmige und großkronige Obstbäume, die in lockeren Beständen stehen und in vielen Teilen Karlsruhes das Landschaftsbild prägen. Streuobstbestände sind häufig aus Obstbäumen verschiedener Arten, Sorten und Altersklassen zusammengesetzt und gehören zu den artenreichsten Landnutzungsformen Europas. Streuobstbestände mit alten Bäumen, die Totholz und Höhlen enthalten, sind Heimat von Fledermäusen, Kleinsäugern, zahlreichen Vogelarten und Insekten. Das Grünland der Streuobstwiese wird mit geringem Aufwand bewirtschaftet.

Erhalt durch Nutzung – Was können Sie tun, um unsere Streuobstwiesen zu erhalten?

Der Klimawandel macht den Beständen der Streuobstwiesen auf vielseitige Art und Weise zu schaffen. Dürreperioden und Schwächeparasiten, wie zum Beispiel die Mistel, breiten sich in den letzten Jahren in besorgniserregendem Maße aus und führen zum Absterben der Bäume.

Ist ein Baum bereits abgestorben oder geschwächt, kann durch einen sogenannten Torsoschnitt der Stamm erhalten und die vollständige Beseitigung des Baumes vermieden werden. Dadurch können auch Baumhöhlen erhalten bleiben. Wenn Sie Tot- und Altholz auf der Fläche belassen, stellt es einen wichtigen Lebensraum für Insekten, Fledermäuse und Vögel dar.

Pflanzen Sie möglichst Hochstämme nach, um Lücken zu schließen. Diese dienen als Ersatz für abgehende Bäume, um den Bestand langfristig zu erhalten.

Optimal für die Artenvielfalt ist ein ausgewogener Altersaufbau. Dabei können Sie sich an folgender Faustregel orientieren:

  • 10 bis 15 Prozent Jungbäume
  • 80 bis 85 Prozent ertragsfähige Bäume
  • 5 bis 10 Prozent abgängige, alte Bäume, sogenannte Habitatbäume

Wie kann die Wiese unter den Bäumen am besten genutzt werden?

Für viele Tiere bietet eine „extensiv“ genutzte Streuobstwiese ideale Lebensbedingungen. „Extensiv“ bedeutet, dass die Wiese mit geringem Aufwand, nämlich maximal zweimal jährlich gepflegt werden sollte.

Die beste Zeit für die Mahd ist im Juni, wenn die Gräser blühen, und im Herbst nach der Blüte aller Kräuter. Dadurch können sich viele seltene Pflanzenarten etablieren, die lange in ihrer Blüte den Insekten als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Das Mahdgut kann beispielsweise als Heu oder Einstreu genutzt werden. Die Verwendung von Düngemittel und Pestiziden auf Streuobstwiesen ist nicht notwendig und stellt eine Gefahr für Pflanzen und Tiere dar.

Haben Sie Wildobstgehölze wie Vogelkirsche, Echte Mispel, Speierling oder Holzbirne schon einmal in Betracht gezogen?

Der Vorteil dieser ökologisch sehr wertvollen Baumarten ist ein geringer Pflegeaufwand, es werden nämlich keine Schnittmaßnahmen benötigt. Wildobstarten sind die Vorfahren vieler Obst-Kultursorten und ökologisch besonders wertvoll, weil die wilden Bäume nicht nur essbare Früchte bieten, sondern auch als Bienenweide und Vogelschutzgehölz dienen.

Anhang
Dokument
Erscheinung
Wettersbacher Anzeiger
NUSSBAUM+
Ausgabe 36/2025
von Stadt Karlsruhe
03.09.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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