Überlandtrassen spielen eine zentrale Rolle in der Verteilung elektrischer Energie, indem sie den Strom vom Hochspannungs- ins Niederspannungsnetz leiten, von wo aus er letztlich in unsere Haushalte gelangt. In Deutschland sorgen insgesamt 866 Netzbetreiber (Quelle: Statista.de) für die Stromversorgung. Diese sind in Übertragungs- und Verteilernetzbetreiber unterteilt. Für die Stadt Schriesheim ist das Unternehmen Netze BW zuständig, der größte Verteilernetzbetreiber im EnBW-Konzern. Mit 89 Standorten bedient das Unternehmen 2,34 Millionen Kunden und betreibt nahezu 100.000 Kilometer Stromleitungen, ergänzt durch 5.260 Kilometer Gas- und 2.574 Kilometer Wasserleitungen.
Ein zentrales Anliegen innerhalb des aktuellen energiepolitischen Diskurses ist der Netzausbau, der als Schlüsselbaustein für die gesetzlich beschlossene Energiewende und die damit verbundenen nationalen Klimaziele angesehen wird, denn der Bedarf an elektrischem Strom steigt stetig an.
Das deutschlandweite Stromnetz, das vor Jahren konzipiert wurde, genügt den heutigen Anforderungen aber nicht mehr. Deutschland verfolgt aktiv den Weg, sich von fossilen Energieträgern zu lösen. So wurden 2024 allein 15 Kohleblöcke mit einer Gesamtleistung von 4,4 Gigawatt (GW) stillgelegt, darunter auch das Braunkohlekraftwerk Neurath im Rheinland und Jänschwalde in der Lausitz. Laut Einschätzungen von Pastorfer von Netze BW sind in der Zukunft noch rund 500 fossile Anlagen vom Netz zu nehmen, um die Klimaziele zu erreichen.
Die Stromversorgung in Schriesheim zeigt dabei interessante Trends. Während der Stromverbrauch von 2021 mit 43.700 MWh über den Jahren auf 38.000 MWh in 2023 fiel, stieg die Einspeisung aus erneuerbaren Energien kontinuierlich. Im Jahr 2021 noch bei über 4.700 MWh, stieg sie auf 5.109 MWh in 2022 und erreichte 5.049 MWh in 2023 bislang den Höhepunkt. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energien im lokalen Energiemarkt.
Zusätzlich zeigt Netze BW eine bedeutende Steigerung in der selbst erzeugten Energiemenge: von 647 MWh im Jahr 2023 auf prognostizierte 840 MWh in 2024. Diese Entwicklung unterstreicht, wie wichtig dezentrale Energieerzeugung für die Zukunft der Energieversorgung ist und wie eng die Transformation des Stromnetzes mit den Zielen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes verknüpft ist. Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft führt über Investitionen in die netztechnische Infrastruktur und die Förderung erneuerbarer Energien, um eine zuverlässige und umweltfreundliche Stromversorgung zu gewährleisten.
Teil 5 – nächste Ausgabe.
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Hilmar Frey
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