Soziales

Studie untersucht Darmtätigkeit Stuhlgang – wie häufig ist gesund?

Eine gut funktionierende Verdauung ist wichtig für einen gesunden Körper. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist allerdings sehr unterschiedlich: Manche...

Eine gut funktionierende Verdauung ist wichtig für einen gesunden Körper. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist allerdings sehr unterschiedlich: Manche haben ihn mehrmals am Tag, andere nur ein paar Mal pro Woche. Welche Anzahl von Toilettengängen gesund ist, klärt nun ein Forschungsteam auf. Jeder muss – manche häufiger, andere weniger oft. Über den Stuhlgang spricht dennoch niemand gerne. Ein gesundes Leben ist eng mit dem Bauch verknüpft. Forschende haben nun die Darmtätigkeit genauer untersucht und eine Antwort auf die Frage gefunden: Wie häufig ist eigentlich gesund? Für die Studie analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Stuhl- und Blutproben von 1.425 Erwachsenen, die keine chronischen Krankheiten aufwiesen. Zudem beantworteten die Probanden Fragen zu ihrem Lebensstil, unter anderem wie sie sich ernährten, wie viel Sport sie trieben und zu ihrer psychischen Gesundheit. Anhand der Häufigkeit ihres Stuhlgangs wurden die Studienteilnehmer in Gruppen eingeteilt: In der Kategorie „normal häufig“ waren diejenigen, die ein- bis dreimal pro Tag abführten. Dazu zählten zwei Drittel aller Probanden. Jeder Fünfte hatte drei- bis sechsmal wöchentlich Stuhlgang; das galt als „normal selten“. Unter chronischer Verstopfung (weniger als zweimal pro Woche) litten fast sieben Prozent der Studienteilnehmer, unter Durchfall (mehr als viermal pro Tag) etwa sechs Prozent. In der Regel haben junge Menschen den Forschenden zufolge seltener Stuhlgang als ältere. Das treffe auch auf Frauen und Personen mit einem niedrigen Body-Mass-Index (BMI) zu.

Das Ergebnis: Die ideale Anzahl von Stuhlgängen liegt laut Studie bei ein- bis zweimal täglich. Das Blutbild dieser Personen war im Schnitt unauffällig, sie litten seltener unter Depressionen und Angstzuständen. Zudem fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weniger Darmbakterien, die mit negativen Effekten in Verbindung gebracht werden. Im Blutbild der Probanden, die nur drei- bis sechsmal wöchentlich abführten, waren hingegen bereits bestimmte Stoffe erhöht, die auf eine schlechtere Funktion der Niere hinweisen. Außerdem gaben sie im Vergleich zur ersten Gruppe häufiger an, an Depressionen zu leiden. Besonders schlecht waren der Studie zufolge die Werte bei Menschen mit chronischer Verstopfung. Sie wiesen eine verminderte Nierenfunktion auf. Bei dieser Dynamik spiele das Darmmikrobiom, das aus verschiedenen Mikroben besteht, die sich von den Nährstoffen im Stuhl ernähren, eine entscheidende Rolle: Der Stuhl bleibt bei einer chronischen Verstopfung zu lange im Darm. Dadurch brauchen die Mikroben ihren Ballaststoffvorrat auf und fangen an, Proteine in der Schleimhaut des Darms zu zersetzen. Wenn wir unsere Mikroben nicht füttern, fangen sie an, uns zu fressen. Dadurch entstehen toxische Stoffwechselprodukte, die Entzündungen und Schäden an Nieren und Leber verursachen können. Ähnlich sahen die Ergebnisse auch bei chronischem Durchfall aus. Die Entzündung könne die Darmschleimhaut zerstören, sodass Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen und möglicherweise Organschäden verursachen können, heißt es in der Studie. „Wir vermuten, dass chronische Verstopfung oder Durchfall unterschätzte Ursachen für Organschäden und chronische Krankheiten sein können“, resümieren die Studienautorinnen und -autoren. Selbst bei gesunden Menschen. In erster Linie ist es wichtig, sich gesund zu ernähren und sich mit Lebensmitteln zu versorgen, die das Wachstum guter Bakterien fördern. Zu einem gesunden Lebensstil gehört dem Experten zufolge der Verzehr von viel Obst und Gemüse und die Reduzierung von Alkohol und rotem Fleisch. Für Menschen mit chronischen Verdauungsproblemen könnten Probiotika zusätzliche Unterstützung bieten.

Der nächste VdK–Besprechungstermin ist am 10.10.2024 (Sommerpause) in Ellhofen, Gemeindehalle (kleiner Saal); Hauptstr. 21 von 18.00 – 19.00 Uhr. Ihr OV-Vorsitzender Gerhard Sell, Tel. 07134/15256, E-Mail: gerhard.sell@deflate.de

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