MLP Academics Heidelberg
MLP Academics Heidelberg
69115 Heidelberg
easyCredit BBL, 29. Spieltag

Stürmen die MLP Academics erstmals den Hardtberg?

Am Ostersonntag reisen Heidelbergs Basketballer zu den kriselnden Telekom Baskets Bonn, die nur noch eine Minimalchance auf die Play-Ins haben.
McGhee und Weathers
Ihn gilt es zu stoppen: Darius McGhee von den Telekom Baskets Bonn wollen Academics-Akteur Michael Weathers und seine Teamkollegen in den Griff bekommen. Gelingt Heidelberg der erste Coup im stimmungsvollen Telekom Dome?Foto: Foto: Lukas Adler

jog. Zum Abschluss der Englischen Woche reisen die MLP Academics Heidelberg zu den Telekom Baskets Bonn und möchten sich selbst ein schönes Ostergeschenk machen. Tip-off im Telekom Dome ist am Sonntag (16.30 Uhr/live ab 16.15 Uhr bei Dyn). Klar ist aus Sicht der Kurpfälzer, dass sie nach den beiden Heimerfolgen gegen Pokalsieger SYNTAINICS MBC und FIBA Europe-Cup-Gewinner NINERS Chemnitz den dritten Sieg in Serie anpeilen.

Das wird allerdings nicht einfach, denn die Telekom Baskets haben bisher eine komplizierte Saison bestritten. Mit 12 Siegen und 15 Niederlagen stehen die Rheinländer aktuell nur auf Rang 13. Bei fünf ausstehenden Partien ist es für sie nahezu unmöglich geworden, auf den letzten Drücker noch in die Play-Ins zu rutschen. Zumal sie am letzten Spieltag mit 88:102 beim direkten Konkurrenten ALBA Berlin verloren und einen weiteren empfindlichen Dämpfer im Kampf um eines der vier Tickets erlitten haben.

Im Stil eines Spitzenteams

Ganz anders verläuft diese Spielzeit für die MLP Academics. Die Jungs vom Neckar gelten zurecht als das Überraschungsteam in der easyCredit Basketball Bundesliga. Die Duelle gegen den MBC (87:78) und die NINERS (81:66) haben es eindrucksvoll bewiesen. Obwohl nicht alles klappte und Kapitän Ryan Mikesell einen für seine Verhältnisse schwachen Tag gegen Chemnitz erwischte, setzte sich Heidelberg zum ersten Mal in der BBL im Vergleich mit den starken Sachsen durch. Insbesondere im letzten Viertel bewältigten die Profis um Headcoach Danny Jansson die Herausforderung im Stil eines Spitzenteams. Dieses Viertel (24:7!) war ein eindrucksvolles Statement der Leistungsfähigkeit des Tabellendritten, der in der Hinrunde beim 76:95 die Bonner Überlegenheit akzeptieren musste. Es gehört zur Einordnung des Resultats hinzu, dass am 20. Oktober bei den Blauhemden Osun Osunniyi, Bakary Dibba und auch der später nach Nordspanien abgewanderte Alex Barcello fehlten.

Was ist eigentlich mit dem Renommierklub vom Rhein los, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert? Nach dem Triumph 2023 in der Champions League und der Vize-Meisterschaft wurde der Kader in zwei Etappen umstrukturiert. 2024/2025 verflog die ansonsten vorhandene Euphorie, denn die Telekom Baskets schieden im Wettbewerb der Königsklasse gegen Pallacanestro Reggiana/Italien in den Play-Ins aus - und Cheftrainer Roel Moors geriet nach wechselhaften Vorstellungen in der Bundesliga zusehends in die Kritik. Am 21. Januar trennte sich der Klub vom Belgier Moors und machte seinen Assistenten Marko Stankovic zu dessen Nachfolger. Mit dem 40-jährigen Serben wurde ein Vertrag bis 2027 geschlossen, doch an der Entwicklung änderte sich wenig – das einzig Beständige blieb mehr denn je die Unbeständigkeit, was sich am Abrutschen von Platz 9 auf 13 festmachen lässt.

Offensiv gefährlich, defensiv instabil

Offensiv zeigen die Magentafarbenen immer mal wieder ihr großes Potenzial. Darius McGhee (17,2 Punkte) ist der Topscorer und gefürchtete Dreierwerfer (3,5 pro Spiel), Phlandrous Fleming Jr. (13,8 Punkte) sowie der kanadische Center und Kapitän Thomas Kennedy (10,6 Punkte, 7,1 Rebounds) gelten neben dem nur 1,75 Meter großen Playmaker McGhee als Säulen des Teams. „Sie haben deutlich mehr Qualität im Kader als es die Tabellenposition zeigt. McGhee kann von draußen heiß laufen, Fleming ist einer der besten Two-Way-Player der Liga“, analysiert Heidelbergs Sportlicher Leiter Alex Vogel den letztjährigen Siebten nach der regulären Saison, „dazu haben sie neben zahlreichen interessanten Flügelspielern wie Sam Griesel auch unter dem Korb mit Till Pape und Thomas Kennedy Akteure, die verschiedene Stärken haben.“

Kenner der Telekom Baskets sehen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der einsetzenden Talfahrt und Verletzung des amerikanischen Forwards Angelo Allegri. Der Neuzugang von den Greensboro Swarm (G-League) konnte erst neun Partien für die taumelnden Bonner absolvieren. Auf seine Rückkehr warten sie am Hardtberg bisher vergeblich. „Angelo kann aus nichts etwas machen“, vermisst Stankovic den Aktivposten, der seit Monaten an einer Knieverletzung laboriert.

Ungewohnte Heimschwäche

Das Hauptproblem von Bonn sind die fehlende Konstanz und die diesjährige Heimschwäche. Sieben ihrer 13 Heimspiele haben Kennedy und Co. abgegeben – das ist für die Telekom Baskets sehr, sehr ungewöhnlich. Denn die 6.000 Zuschauer fassende Arena ist normalerweise - auch dank der lautstarken Baskets-Fans - für Gästemannschaften eine schwer einzunehmende Festung.

Wie immer, wenn es nicht so wie gewünscht läuft, wird an der Zusammensetzung des Kaders sowie an den Charakteren innerhalb des Profiteams herumgemäkelt. Das (wahrscheinliche) Verpassen einer Saisonverlängerung und das Niemandsland in der Tabelle sind für die Telekom Baskets („Bonn to be wild!“) nur schwer zu verkraften.

Insofern stehen die Chancen gut, dass die Heidelberger erstmals seit ihrem Aufstieg 2021 den Telekom Dome am Basketsring 1 stürmen. Und Hand aufs Herz: Es würde zu dieser formidablen Saison der sportlich aufstrebenden MLP Academics passen.

Fernsehen:

Die Partie wird ab 16.15 Uhr live bei Dyn übertragen.

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Basketball
Sport
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