Wie in den letzten Jahren richtete der Stenografenverein Ettlingen in seinen eigenen Räumen die Mitgliederversammlung des Südwestdeutschen Stenografenverbandes mit Vertretern der Vereine aus Ettlingen, Stuttgart, Oberkirch und der Südwestpfalz sowie weiteren Gästen aus, darunter der Vizepräsident des Deutschen Stenografenbundes Dr. Jascha-Alexander Koch. Zu den üblichen Regularien gehörten 2025 auch die Neuwahlen des Vorstandes, die keine Änderungen erbrachten. Das Vorstandstrio Peter Erhardt (Stenografenverein Ettlingen), Gerhard Meier (Stenografenverein Oberkirch) und Walter Rilling (Stenografenverein Ettlingen) wurde in ihren Ämtern bestätigt.
Daneben diskutierten die Vereinsvertreter aus dem Verbandsgebiet über die Zeichen der Zeit, die Facharbeit und die fortschreitende Entwicklung auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Dabei lenkte besonders die Vorsitzende des gastgebenden Vereins Hildegard Schottmüller das Augenmerk auf den Bildungsauftrag, dem sich die Vereine verpflichtet haben. Vor allem das erforderliche Marketing sei wichtig bei dem Ziel: Wie erreicht man junge Leute, damit sie das Schreiben auf der Computertastatur lernen und wie macht man ihnen die Stenografie schmackhaft?
Der Ettlinger Verein bietet in jedem Schuljahr Arbeitsgemeinschaften zum Erlernen des Tastschreibens mit 10 Fingern an, eine Grundausbildung zum Schreiben, die auch von der Stadt Ettlingen seit Jahrzehnten unterstützt wird. Diese Förderung ermöglicht den Eltern eine Teilnahme an dem schulergänzenden Lernen zu einem günstigeren Tarif. Bei der Diskussion waren die Schriftfreunde aus den südwestdeutschen Vereinen der Meinung, dass das Verarbeiten von Texten nicht mit dem Wischen auf einem Tablet erledigt werden kann. Denn im Studium und in vielen Berufen ist der Umgang mit der Computertastatur unumgänglich. Da hilft auch die künstliche Intelligenz nur zum Teil. Für die Nachbearbeitung solcher Texte ist das schnelle Schreiben mit 10 Fingern unschlagbar.
Beim lebhaften Austausch über die Zukunft des Schreibens und der Textverarbeitung zeigte sich auch, dass es darauf ankommt, gute Lehrkräfte zu haben, die den Kindern, Jugendlichen und auch den Erwachsenen in Nachmittags- oder Abendkursen das sichere Schreiben beibringen. Um Nachwuchskräfte zu gewinnen, hat in der Vergangenheit der Südwestdeutsche Stenografenverband schon Unterrichtsleiterausbildungen durchgeführt, die vereins- und verbandsübergreifend angeboten wurden.
Verbandsvorsitzender Erhardt sagte zu, auch bei seiner Teilnahme an Veranstaltungen des Deutschen Stenografenbundes immer wieder auf die Probleme der Vereine hinzuweisen. In einem Jahr will der Verband erneut in Ettlingen tagen.