(Fortsetzung) Die landeskulturelle Idee entspricht einer Mode der Barockzeit. Der Fürstbischof legte auf seinem Herrschaftsbereich – Land, Wiesen, Dörfer und Wälder – ein regelmäßiges Wegeraster an. Aus den Alleen gewann das Bauwesen Holz für die Residenzbauten. Auch der Export über (Alt-)Lußheim als sogenannte Holland-Eichen brachte gutes Geld. Neue Anlagen sollten den neuen Richtungen folgen. Ältere Wege wurden nicht mehr gepflegt.
Die vier bedeutendsten Verbindungen im rechtsrheinischen Herrschaftsbereich von Hugo Damian von Schönborn bildeten sozusagen Außenlinien eines großen Rechtecks mit vier wichtigen Schnittpunkten. Nach Westen führten die Grabener Allee (Hauptallee) von Bruchsal nach Graben und die Waghäusler Allee (11. Richtweg) von Kronau nach Kirrlach. Nach Norden erstreckte sich die Kronauer Allee (Hauptallee) von Bruchsal nach Kronau und die Wiesentaler Allee (12. Richtweg) von Graben nach Kirrlach.
Innerhalb des großen Rahmens wurden die nach Westen führenden Richtwege in einem regelmäßigen Abstand von etwa 1,5 Kilometern angeordnet und in Richtung Kurpfalz aufsteigend nummeriert. Die sich nach Norden erstreckenden Wege zählt man Richtung Rhein. Diese Richtwege sind im Abstand von ca. einem Kilometer angelegt, sodass sich das rechteckige Muster auch im Kleinen fortsetzt.
Die Richtwege haben bis heute je nach Streckenabschnitt unterschiedliche Namen. Daher brachten die laufenden Nummern Ordnung in das System.