Tag der Nachbarn in Bad Schönborn

Der Marktplatz wurde zum Treffpunkt

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, dichtete schon Friedrich Schiller in seinem Drama Wilhelm Tell. Wenn es in dem Stück auch im Wesentlichen darum geht, dass jeder Mensch das Recht hat, frei zu sein, so wurde das Zitat ein geflügeltes Wort, was das Zusammenleben Tür an Tür oder Garten an Garten anbelangt. Laut Statistik wird am häufigsten wegen Lärmbelästigung gestritten, aber auch falsch geparkte Auto sind Themen, die die Nachbarschaft belasten können. Dabei wissen wir nicht erst seit der Corona-Pandemie, wie wichtig Nachbarn sind, und eine gute Nachbarschaft kann man nicht genug pflegen.

Bundesweit gibt es deshalb einen Tag der Nachbarn, der dieses Jahr auf den Freitag vorletzter Woche fiel. Am Morgen hatte Quartierslotsin Antje Bulling wieder für ein schönes Frühstücksbuffet auf dem Marktplatz gesorgt und wurde vom Chilli Out mit einem Bastelprogramm unterstützt. Es gab einen Malwettbewerb mit dem Thema „Meine Nachbarschaft, hier fühle ich mich wohl“. Obwohl es noch recht frisch war, blieben immer mehr Leute sitzen, um bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch zu kommen. Die Kinder vom Kindergarten Villa Viktoria hatten das Kunstwerk „Weltall“ mitgebracht, und zum Frühstück kamen die Jüngsten zu Besuch. So richtig voll wurde es dann aber am Nachmittag.

Der Schulchor unter der Leitung von Ulrich Brückmann nutzte die Gelegenheit für eine erfolgreiche Generalprobe, denn am Tag darauf gab es anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ein Wandelkonzert im Kurpark Sigel. Tanzgruppen, die an der Musikschule von Constanze Bruns trainiert werden, zeigten ihr Können und bekamen ebenfalls viel Applaus.

Beim Tag der Nachbarn kann jeder mit einer Aktion mitmachen. Ein großer Erfolg war ein großer Flohmarkt in den Höfen und Gassen vor ein paar Jahren. Vielleicht gibt es das auch einmal wieder - es gibt viele Möglichkeiten, sich mit Nachbarn zu treffen. (cm)