NUSSBAUM+
Tiere, Natur & Umwelt

Tagesausflug zum Federsee

An einem Ausflug zum oberschwäbischen Federsee am 24. Mai, dankenswerterweise organisiert von Horst Schulz, nahmen neben NABU-Mitgliedern der NABU-Gruppen...
Am Federsee
Am FederseeFoto: Yvonne Weckbach

An einem Ausflug zum oberschwäbischen Federsee am 24. Mai, dankenswerterweise organisiert von Horst Schulz, nahmen neben NABU-Mitgliedern der NABU-Gruppen Bad Friedrichshall, Östlicher Kraichgau und Unteres Kochertal auch 26 Mitglieder des Vereins „Plattenwald aktiv“ teil. Nach der Ankunft in Bad Buchau und einer Kaffeepause mit gespendeten Butterbrezeln von „Plattenwald aktiv“ folgte ab 10.30 Uhr bei angenehmem Wetter eine etwa dreieinhalbstündige abwechslungsreiche und interessante Führung in zwei Gruppen durch das NABU-Naturschutzzentrum Federsee, den „Wackelwald“ sowie über den 1,5 km langen Federseesteg.

Das NABU-Naturschutzzentrum Federsee informiert über die Moorlandschaft rund um den See, die jahrzehntelange Betreuung des Federseemoores durch den NABU sowie die vielfältigen Aufgaben der Landschaftspflege. Im Federseemoor, mit einer Fläche von über 30 km² das größte Moor in Südwestdeutschland, liegen sechs Naturschutzgebiete mit 2.360 Hektar Fläche. Der flache Federsee ist aus einem eiszeitlichen Schmelzwasserstausee entstanden und bietet mit einer Wasserfläche von etwa 1,4 Quadratkilometern für viele Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum. Neben 271 verschiedenen Vogelarten wurden auch 12 Fledermausarten, viele seltene Schmetterlingsarten, 16 Fischarten sowie 614 Pflanzenarten nachgewiesen, darunter 10 Orchideenarten und 110 Pflanzenarten der Roten Liste. NABU und Staatlicher Naturschutz arbeiten seit Jahrzehnten eng zusammen, um der entwässerungsbedingten Austrocknung der Feuchtwiesen entgegenzuwirken. Bei einem von der EU geförderten Renaturierungsprojekt konnten große Flächen gekauft und über 250 Hektar wieder vernässt werden.

„Federnd durch den Wald“. Ein besonderes Moorphänomen bietet der „Wackelwald“. Bei jedem Schritt federt der weiche Moorboden, der durch die Verlandung des Federsees entstanden ist. Zwischen den Wurzeln der Bäume und Pflanzen des naturnahen Moorwaldes hat sich eine stabile Deckschicht gebildet, unter der sich schwammig weicher Torfboden befindet. Schon Hüpfen bringt den Boden so stark zum Schwingen, dass Wellenbewegungen im Moorboden erkennbar sind.

Der bereits im Jahr 1911 erbaute 1,5 km lange Federseesteg ist der einzige Zugang zur freien Wasserfläche des Sees, denn ein bis zu 500 m breiter Schilfgürtel umgibt den Federsee und schützt das Rückzugsgebiet vieler seltener Vögel. Der Holzsteg, auf dem die Besucher die verschiedenen Lebensräume Streuwiese, Schilf, Ufer und Wasser durchwandern, führt zu mehreren Beobachtungspunkten sowie zwei Besucherplattformen. Im Laufe der Führung konnten die Teilnehmer neben einem Fuchs und einer Ricke mit zwei Kitzen auch seltene Vogelarten wie Rohrweihe, Kornweihe, Neuntöter, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Flussseeschwalbe, Bartmeise, Braunkehlchen und Blaukehlchen beobachten.

Nach der Führung bestand noch bis 16.00 Uhr die Möglichkeit zu einem Besuch des Federseemuseums oder zu einem kleinen Stadtbummel in Bad Buchau, bevor es nach einem erfüllten und informativen Tag wieder auf die Rückfahrt ging.

Michael Weckbach

Erscheinung
Friedrichshaller Rundblick
NUSSBAUM+
Ausgabe 23/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Bad Friedrichshall
Kategorien
Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto