Zum Fuhrpark der Feuerwehr Korntal-Münchingen gehört seit mehreren Jahrzehnten ein Hubrettungsfahrzeug, umgangssprachlich Drehleiter genannt. Seit Ende 2021 ist nun die dritte Generation in Dienst, welche einen Quantensprung im Vergleich zu ihren beiden Vorgängern darstellt.
Die neue Drehleiter besitzt nicht nur eine deutlich höhere Traglast und Ausladung, sie erreicht auf Grund eines abwinkelbaren Leiterteils Bereiche, die mit ihren beiden „starren“ Vorgängern absolut unerreichbar waren.
Dementsprechend wurden die Maschinisten und Gruppenführer der Abteilung Korntal, im dortigen Feuerwehrhaus ist die Drehleiter stationiert, umfassend auf dem neuen Fahrzeug geschult, um seine Möglichkeiten voll auszunutzen.
Im Stadtteil Münchingen, wohin das Fahrzeug bei dementsprechenden Alarmstichworten automatisch nachrückt, gab es bisher keine speziellen Ausbildungen für die dortigen Führungskräfte. Die Münchinger Gruppen- und Zugführer übten „nur“ im normalen Ausbildungsdienst die Zusammenarbeit mit dem Hubrettungsfahrzeug.
Um die Münchinger Führungskräfte auf den gleichen Wissensstand über das Fahrzeug wie ihre Korntaler Kollegen zu bringen, beschloss die Führung der Feuerwehr einen speziellen Ausbildungstag dafür anzubieten. Dafür wurde die Firma DHT Mimeboss engagiert, die auf die Ausbildung an Hubrettungsfahrzeugen spezialisiert ist und schon mehrfach in Korntal-Münchingen Aus- und Fortbildungen durchführte.
Einen kompletten Samstag vermittelte ein Ausbilder von DHT Mimeboss alle Möglichkeiten, die das rotglänzende Spezialfahrzeug bietet. Unterstützt wurde er dabei von einer Drehleiter-Besatzung aus der Abteilung Korntal, die das Fahrzeug immer wieder an anderen Objekten in Stellung brachte und Übungsszenarien durchspielte.
Neben dem Einsatz der Krankentragenhalterung wurde auch die Wasserabgabe über ein Strahlrohr und die Möglichkeiten des „Safety Peak“, eine Art Sicherungsgalgen, dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt waren die unterschiedlichen Ausladungen der rund 30 Meter langen Leiter. In Abhängigkeit von der Personenanzahl im Korb und der Möglichkeit diesen zu demontieren, lassen sich so auch weiter entfernte Fenster oder Gauben anfahren.
Nach rund acht Stunden endete die außergewöhnliche Fortbildung an der rund 800.000 Euro teuren Drehleiter, welche von allen Teilnehmern als äußerst lehrreich beurteilt wurde.
(Text und Bilder Andreas Rometsch)