Ökumenischer Gottesdienst im Garten des Samariterstifts Höfingen am 15. Juni 2025
Ein Stofftaschentuch – früher war das ein Alltagsgegenstand. Doch auch wenn Einwegtaschentücher die Stofftaschentücher weitgehend ersetzt haben, so haben wir doch noch sehr viele Erinnerungen, die wir mit Stofftaschentüchern in Verbindung bringen:
- das Taschentuch von Opa, mit dem er unsere Tränen weggewischt hat
- das Taschentuch von Oma, mit dem sie uns verband, als wir geblutet haben
- das Taschentuch, mit dem wir zum Abschied winken konnten
- das Taschentuch, an dem wir uns so richtig festhalten können, wenn wir Angst haben.
Und dann gibt es noch diesen berühmten Knoten im Taschentuch, der uns an etwas erinnern soll. Doch was, wenn wir uns plötzlich nicht mehr erinnern können. Demenz – für viele Betroffene und Angehörige ist das immer noch ein Schock, eine Angst, nicht zu wissen, wie es weitergehen soll.
So mussten sich wohl auch die Jünger gefühlt haben, als 5.000 Menschen da waren, sie aber nur 2 Fische und 5 Brote hatten. Doch Jesus blieb ruhig und zuversichtlich. Letztendlich wurden alle satt. Das soll auch uns Zuversicht geben und uns immer erinnern, dass wir auch in dieser Situation nicht alleine sind, dass es immer Menschen und Einrichtungen um uns herum gibt, an die wir uns wenden können – auch wenn wir das auf den ersten Blick nicht als ausreichend erachten. Also schnell einen Knoten ins Taschentuch und einen zweiten dafür, dass wir auch nie vergessen, dass Gott uns in jeder Situation liebt – ganz gleich, was unsere kognitiven Fähigkeiten noch hergeben.
Dr. Alexandra Uhl