Holunder ist eine alte Kulturpflanze. Es gibt drei Holunderarten, bei uns ist der Schwarze Holunder am häufigsten.
Dieser wurde für 2024 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Sie erfreut uns zweimal im Jahr. Im Frühjahr sind es die Blüten, die gerne zu „Hollerküchle“ geerntet werden. Momentan sind die strahlend weißen Blüten überall zu sehen. Auf der Vogelweide ist er nun endgültig auf zwei Meter Höhe „durchgestartet“. Dem feuchten Frühjahr sei Dank.
Gerne lehnt sich der Flachwurzler im Halbschatten an Mauern an. „Vor dem Holler sollst du den Hut ziehen“ und „ein verdorrender Holunder kündigt nahenden Tod an“, so die Mythologie. Dabei ist er so genügsam, kann zehn Meter hoch werden, sein Holz ist leicht bearbeitbar für Flöten und Tabakpfeifen. Seine schwarz-rot-glänzenden Beeren (Dolden) liefern uns im Spätsommer die nötigen Vitamine und Abwehrkräfte. Sie bieten sich zur Verarbeitung zu Saft und Gelee an. Hmm, schmeckt der lecker! Sieht aus wie Apfelgelee, aber irgendwas ist noch dabei. Richtig geraten!
Apropos Holunderblütengelee: Man nehme 10 bis 15 Holunderblüten und lasse diese in 750 ml naturtrübem Apfelsaft zugedeckt über eine Nacht im Kühlschrank ziehen. Am folgenden Tag die Saft-Blüten-Mischung durch ein Sieb seien. Den verbleibenden Saft mit Gelierzucker nach Anweisung kochen.
Tipp: Die Blüten sollten am späten Vormittag möglichst bei Windstille geschnitten werden, dann ist ihr Aroma am intensivsten.
Guten Appetit wünscht euch „Sambucus nigra“, so sein wissenschaftlicher Name.
Jürgen Schnepf
Homepage: www.vogelschutz-ilvesheim.de