Beim Frühstück fragt ein Knopf-Kind Frau T.: „Weißt du, was ich geträumt habe?“ Nein, woher denn? „Ich war Spiderman und ich hab gegen eine Hexe gekämpft.“ Aha, interessant. „Und ich hab gewonnen und die Hexe hat verloren.“ Wer hätte es gedacht! Dann schiebt das Kind die Erklärung für den Sieg nach: „Ich hab nämlich Muskeln und die Hexe hat keine Muskeln.“ Okay, das leuchtet ein. Hätte die Gute mal lieber energischer in ihrem Kessel gerührt für mehr Muckis. Ein anderes Knopf-Kind fühlt sich plötzlich auch stark und meint: „Ich bin so stark, ich kann meine Mama tragen.“ Wow! Ein Molly-Kind traut sich und steigert: „Ich bin so stark, ich kann meine Mama und meine Schwestern und mein Papa tragen!“ Der Knopf-Spiderman kontert mit: „Und ich kann ein ganzes Haus tragen!“ Mit überzeugender Zuversicht meldet sich das Emma-Kind am Tisch mit der gewagten Äußerung: „Und ich kann die ganze Welt tragen!“ Das verschlägt den jüngeren Kindern die Sprache. Was kann das noch toppen? Alle versinken in brütendes Nachdenken oder ehrfürchtiges Schweigen – schwer zu sagen. Bis Frau T. fragt: „Ja, wo sind denn dann eure Muskeln? Lasst mal sehen!“ Wie auf ein geheimes Kommando brechen plötzlich alle in wieherndes Lachen aus und als ob Frau T. die Einzige wäre, die den Witz nicht verstanden hat, gackert eins freundlicherweise erklärend: „Wir haben doch gar keine!“


