Im Technischen Ausschuss wurde diskutiert, ob in Malsch flächendeckend Tempo 30 eingerichtet werden soll, um den Verkehrslärm zu reduzieren. In den sozialen Medien gab es Reaktionen auf die Pläne.
Nicht jeder ist begeistert von den potenziellen Plänen der Gemeinde. „Was wollt ihr noch alles verbieten?“, schreibt beispielsweise Facebook-Nutzer Alexander Meyerl unter einem Beitrag der MAZ.
Lärmbelastung sei hauptsächlich die Konsequenz parkender Autos, argumentieren manche Malscher Bürgerinnen und Bürger. Diese würden an der engen Straße parken und Autofahrer:innen an einer gleichmäßigen Fahrt hindern. Tatsächlich werden einer Untersuchung zufolge nur 60 Prozent der Parkmöglichkeiten in Malsch genutzt.
Ohne Parkverbot auf Durchfahrtsstraßen bringe auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung nichts, kommentiert Michael Speck auf Facebook. Er appelliert: Die Autos auf den Straßen müssen bei Tempo 30 in der Lage sein, gleichmäßig zu fahren. „Ständiges Anhalten und Anfahren erzeugen mehr Lärm.“
Auch laute Autos werden als Grund für die Lärmbelastung genannt. Manche Auspuffanlagen seien um ein Vielfaches lauter als andere, die würden selbst bei Tempo 30 mächtig Lärm machen. Auch ein „LKW-Durchfahrtsverbot“ wird gefordert: 3,8 Prozent des Verkehrs in Malsch ist Schwerlastverkehr.
Sven Decker behauptet in den Kommentaren, manche Fahrerinnen und Fahrer fahren einfach zu schnell. „Sie glauben nicht, wie viele Hobbyrennfahrer wir hier haben“, schreibt er und lädt einen anderen Facebook-Nutzer an den Ortsausgang ein: An der Muggensturmer Straße sollen des Öfteren Raser zu hören sein.
Einige dieser Bedenken sind den Vertretern in Gemeinde- und Ortschaftsräten bewusst. Beate Hornung, Ortsvorsteherin von Völkersbach, machte zum Beispiel schon im Mai auf die Parksituation und die rasenden Autos im Ort aufmerksam.
Ihr zusätzliches Argument für ein Tempolimit: Eine 30er-Zone gebe innerorts mehr Sicherheit. Schul- und Kindergartenkinder hätten einen sichereren Schul- oder Kindergartenweg, verdeutlichte Hornung in einem Artikel der Badischen Neuesten Nachrichten.
Ein Facebook-Nutzer macht darauf aufmerksam: In Malsch gilt schon fast überall Tempo 30, viel ändern würde sich bei einer Ausweitung der Geschwindigkeitsbegrenzung also nicht. Auch sollte man bedenken, dass das Tempolimit nicht die einzige Maßnahme der Gemeinde ist.
Ein zukunftstüchtiges Mobilitätskonzept ist schon seit Längerem Thema im Gemeinderat. Neben einem Parkraumkonzept soll der Radverkehr ausgebaut werden, auch Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ist Teil der Zielsetzung. Spätestens Anfang 2026 soll das Konzept fertig ausgearbeitet sein.