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Falscher Blickwinkel
Eine schielende Ziege sah durch ihr Handicap alles schief, was ihr begegnete. Auch die anderen Ziegen und den Ziegenbock sah sie deshalb schief an. Eines Tages war die Ziege mit der Herde in der Nähe von Pisa unterwegs. Aus der Ferne sahen sie den Schiefen Turm von Pisa in der Sonne glänzen. „Schaut euch das an! Der Wind hat ihn wohl schief geblasen“, meckerten die anderen Ziegen. Auch die schielende Ziege betrachtete den Turm und fand ihn völlig gerade. Sie sagte aber nichts und fragte sich, ob die anderen Ziegen wohl alle schielten.
Diese kleine Geschichte zeigt uns etwas Tiefes: Jeder Mensch betrachtet die Welt aus seinem eigenen Blickwinkel. Durch Erfahrungen, Prägungen, Hoffnungen, Verletzungen oder auch durch eigene Begrenzungen sehen wir manche Dinge ganz anders als andere. Und manchmal sind wir so überzeugt von unserer Sichtweise, dass wir gar nicht merken, dass es auch andere Perspektiven gibt.
Wie oft halten wir unsere Sicht für die einzig richtige und verurteilen damit andere?
Mir hilft bei meiner „Sichtkorrektur“, die Bibel zu lesen und auf Gott und seine Stimme vor allem in der Stille zu hören. Seine Worte stärken, korrigieren und ermutigen mich. Sie öffnen mir den Horizont für seine Wirklichkeit und zeigen mir, wo in meinem Leben etwas „schiefläuft“.
Dietrich Bonhoeffer, der als Widerstandskämpfer gegen das Hitlerregime aktiv war, hat es auf den Punkt gebracht: „Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf alle unsere Fragen ist und dass wir nur anhaltend und demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.“
Jörg Breitling
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Psalm 119, 105; nach Luther)