Termine Altensteig

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Deutschland vergessen!

Am Freitag, dem 10. Oktober, hatte Deutschland eines seiner Qualifikationsspiele gegen Luxemburg. Ich hatte es mir schon Tage zuvor vorgemerkt und freute mich auf einen unterhaltsamen Fußballabend.

Doch am besagten Freitag war viel los. Eine Beerdigung musste für den nächsten Tag vollends vorbereitet werden. Ebenso ein Gottesdienst mit Taufe am darauffolgenden Sonntag – und noch einiges andere mehr. Über all dem Trubel hatte ich das Spiel komplett vergessen.

Als ich kurz vor 21 Uhr durch die Sender zappte, fiel mir mein Versäumnis plötzlich auf. Es stand schon 1:0. Nicht weiter schlimm – unsere Mannschaft gewann am Ende 4:0. Und doch wunderte ich mich: Ich, als eingefleischter Fußballfan, hatte das Spiel einfach vergessen?

Einen Tag später musste ich schmunzeln – und gleichzeitig kam mir dabei ein Gedanke: Wie oft geht es uns mit Gott genauso?

Viele Menschen sind so beschäftigt, dass sie Gott schlicht vergessen. Nicht aus böser Absicht, sondern weil das Leben so voll ist: Termine, Arbeit, Familie, Verantwortung – alles drängt sich nach vorn. Und Gott? Der rutscht nach hinten, leise, unbemerkt.

Doch Gott ist nicht beleidigt, wenn wir ihn einmal vergessen. Er bleibt da – treu und geduldig. So wie es schon Paulus im zweiten Timotheus Brief schreibt: Wenn wir untreu sind, bleibt er treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen. (2. Tim. 2, 13; nach Neues Leben). Gott freut sich, wenn wir uns wieder an ihn erinnern, so wie ein Freund sich freut, wenn man sich nach langer Zeit wieder meldet. Vielleicht ist das ja eine Einladung: Zwischen all den Terminen, Aufgaben und Ablenkungen kurz innezuhalten. Den Blick zu heben. Und zu sagen: „Gott, danke, dass Du da bist – auch wenn ich Dich manchmal vergesse.“ Dann bekommt der Alltag eine andere Farbe – und selbst ein verpasstes Fußballspiel kann uns daran erinnern, was im Leben wirklich zählt.

Jörg Breitling