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Die dunkle Jahreszeit brauche ich nicht
Das nasskalte Wetter schlägt mir aufs Gemüt. Die Uhren sind umgestellt, es wird schon am Nachmittag dunkel – und irgendwie fühlt sich alles schwerer an. Wenn ich dann den Fernseher einschalte, kommen noch die schlechten Nachrichten dazu: kein Frieden in Israel. Krieg in der Ukraine. Unsichere Zeiten in der Wirtschaft. Dunkelheit, wohin man schaut. Manchmal denke ich: Die dunkle Jahreszeit brauche ich nicht. Aber gerade mitten in dieser Dunkelheit erinnere ich mich daran, dass wir vor Kurzem das Reformationsfest gefeiert haben. Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg. Viele sagen, das war der Beginn einer neuen Zeit. Doch eigentlich war es ein Aufruf gegen die Angst. Luther wollte den Menschen Mut machen: Wir müssen uns nicht vor einem strengen, zornigen Gott fürchten. Wir dürfen auf seine Gnade und Liebe vertrauen. Und dieser Mut gilt bis heute. Auch Luther lebte in dunklen Zeiten – mit Krieg, Krankheit und Unsicherheit. Trotzdem hat er Gott vertraut. Mitten hinein in unsere Ängste ruft uns Jesus selbst zu: „Fürchtet euch nicht!“ (Matthäus 28,10). Diese Worte sagte Jesus nach seiner Auferstehung. Er lebt – und sein Licht ist stärker als alle Dunkelheit. Darum will ich mir sagen lassen: Auch wenn es draußen früh dunkel wird, Gottes Licht bleibt. Auch wenn die Nachrichten düster sind, seine Liebe leuchtet weiter. Auch wenn ich mich manchmal fürchte, bin ich nicht allein. Und vielleicht kann ich in den kommenden Tagen selbst für jemanden zum Licht werden. In kleinen Dingen: – der Verkäuferin ein freundliches Wort und ein kleines Trinkgeld geben, – jemandem beim Ausladen auf der Deponie helfen, – oder einfach ein Lächeln schenken. Denn Licht vertreibt Dunkelheit – nicht nur draußen, sondern auch in unseren Herzen.
Jörg Breitling
