Termine Altensteig

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Donnerstag, 13.11.

9:30 Uhr Gesprächskreis

Zu viel Seife!

Ende Oktober war ich auswärts zu einem Gesprächskreis unterwegs. Nach einem guten Austausch machte ich mich auf den Heimweg. Im Eingangsbereich des evangelischen Gemeindehauses stand eine Handdesinfektionsstation, was in dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches ist. „Bei der Grippewelle kann es ja nicht schaden, die Hände kurz zu desinfizieren“, dachte ich. Also hielt ich meine Hände darunter und drückte auf den Sprühknopf. Doch dann kam die Überraschung: Statt Desinfektionsmittel kam Seife aus dem Behälter! Da hatte wohl jemand die Flüssigkeit beim Nachfüllen verwechselt. Ich merkte es erst, als ich schon eifrig damit begann, sie zu verreiben. Zunächst wunderte ich mich, dass das Mittel gar nicht richtig einziehen wollte. Bald wurde es richtig unangenehm. Meine Hände klebten und fühlten sich irgendwie falsch an. Während der Heimfahrt dachte ich nur: „Hoffentlich bin ich bald zu Hause, um das wieder loszuwerden.“ Endlich daheim hielt ich meine Hände unter klares Wasser. Das klebrige Gefühl war endlich verschwunden und ich konnte wieder richtig „saubere“ Hände spüren.

Wie oft kann mir so etwas auch im übertragenen Sinne passieren. Ich möchte etwas „reinigen“ – eine schlechte Stimmung, einen Fehler, eine verfahrene Situation – und greife dabei manchmal zu den falschen Mitteln. Ich bemühe mich, alles selbst wieder in Ordnung zu bringen, versuche, Dinge glattzubügeln, und merke doch, dass es nur noch klebriger wird. Da hilft nur eines: klares Wasser. Im übertragenen Sinn heißt das für mich: Ich brauche Gottes Gnade und seine Vergebung. Nur sie kann das lösen, was ich mit meinen eigenen Mitteln nicht schaffe. Im Psalm 51 bittet David: „Wasche meine Schuld ganz von mir ab, und reinige mich von meiner Sünde!“ (Psalm 51, 4; NGÜ). David weiß: Nur Gott kann mich wirklich neu machen. Seine Liebe spült alles weg, was falsch oder belastend ist. Und manchmal erinnert mich sogar so ein kleines Missgeschick – wie zu viel Seife – daran, dass ich mich nicht selbst „sauber machen“ kann. Die gute Botschaft ist doch dann: Ich darf all meinen Schmutz zu Jesus ans Kreuz bringen, ihn im Gebet um Vergebung bitten, damit ich wieder befreit weiterleben kann.

Jörg Breitling