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Kennen Sie solche Situationen, in welchen Ihre Pläne durchkreuzt wurden? Ganz bestimmt! Da will ich einen Kuchen backen und muss feststellen, dass ich kein Mehl mehr habe. Oder ich will im Schwimmbad eine kurze Auszeit nehmen und habe meine Badehose vergessen. Solche durchkreuzten Pläne lesen wir auch in den Advents- und Weihnachtstexten der Bibel. Schon die ersten Kapitel der Weihnachtsgeschichte erzählen von Menschen, deren Leben plötzlich anders verläuft als gedacht. Maria hatte sich ihre Zukunft sicher anders ausgemalt, bevor der Engel ihr begegnete. Josef musste seine Vorstellungen von Ehe und Familie neu ordnen. Und auch die Hirten hatten in jener Nacht bestimmt nicht mit einer Engelsbotschaft gerechnet. Ihre Pläne – von Gott unterbrochen.
Doch erstaunlich ist nicht, dass ihre Pläne durchkreuzt wurden, sondern wie sie darauf reagierten. Maria stimmt ein Loblied an: „Von ganzem Herzen preise ich den Herrn, und mein Geist jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter. Denn er hat mich, seine Dienerin, gnädig angesehen, eine geringe und unbedeutende Frau.“ (Lukas 1, 46-48; NGÜ).
Die Hirten kehren zurück und loben Gott. Und wir sehen dieses Muster durch die ganze Bibel hindurch: Menschen, deren Wege nicht glatt verlaufen – und die dennoch Gott preisen. Vielleicht ist das genau die Einladung des Advents: Nicht erst loben, wenn alles klappt. Sondern Gott loben mitten in den Unvollkommenheiten, Verzögerungen und Sorgen. Nicht, weil die Probleme kleiner werden, sondern weil Gott größer ist. So dürfen wir in dieser Adventszeit sagen: Herr, auch wenn meine Pläne durchkreuzt werden – sei Du mein Halt. Auch wenn ich nicht alles im Griff habe – fülle Du mein Herz mit Deinem Frieden. Lehre mich zu loben, wie Maria, Josef und die Hirten: mitten im Chaos, mitten im Leben. Gott kommt – und das genügt.
Jörg Breitling
Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten; es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte. (Lukas 2, 20; NGÜ)