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Ende November hatten wir ein Treffen der Hauptamtlichen in Schwenningen – dem bei Villingen. Einer unserer Kollegen kam deutlich zu spät. Der Grund war schnell gefunden: Er hatte das „falsche“ Schwenningen ins Navi eingegeben und landete irgendwo auf der Schwäbischen Alb. Richtige Technik, falsches Ziel – und am Ende völlig woanders angekommen. Ich musste später darüber schmunzeln, aber gleichzeitig hat mich diese kleine Alltagsszene auch ins Nachdenken gebracht. Wie oft passiert uns das Gleiche im übertragenen Sinn?
Wir geben etwas in unser inneres „Navigationsgerät“ ein – eine Entscheidung, eine Priorität oder einen Wunsch – und merken erst unterwegs, dass wir uns geirrt haben. Das anvisierte Ziel führt uns nicht dorthin, wo wir eigentlich hinwollten. Manchmal ist es nur ein kleiner „Tippfehler“ im Herzen: ein bisschen Bequemlichkeit, ein bisschen Stolz, ein bisschen Angst. Und plötzlich fahren wir in die völlig falsche Richtung. Eine „angesteuerte“ Freundschaft klappt nicht wie vorgestellt oder eine „durchgeplante“ Woche verläuft plötzlich ganz anders.
Die Bibel spricht öfter davon, wie wichtig es ist, sich regelmäßig auszurichten. „Richtet eure Gedanken auf das, was im Himmel ist, nicht auf das, was zur irdischen Welt gehört.“ (Kol. 3, 2; NGÜ). Es geht nicht darum, dass wir jeden Schritt krampfhaft planen sollen. Sondern dass wir unser inneres Navi immer wieder neu justieren – zurück zu Gott und zu dem, was er uns verheißt. Das Schöne an der Geschichte ist: Unser Kollege hat irgendwann gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Er hat sich weder dafür geschämt noch frustriert aufgegeben, sondern ist einfach umgedreht. Und am Ende ist er angekommen. Zu spät, ja. Aber er ist angekommen. Vielleicht ist das die Botschaft dieses kleinen Missgeschicks: Es ist nie zu spät, umzudrehen. Nie zu spät, die Richtung zu korrigieren. Nie ist es zu spät, das richtige Ziel einzugeben. Gott misst nicht nach der Ankunftszeit. Er freut sich, wenn wir uns wieder auf ihn ausrichten. Und egal, wie sehr wir uns verfahren haben – seine Wegbeschreibung führt uns immer nach Hause.
Jörg Breitling