Liebe Leserinnen und Leser, die Ferienzeit ist für mich auch Kinozeit, denn da fällt es einem leichter, abends mal einen Kinoabend freizuhalten. Und so konnte ich mir vor Urlaubsbeginn noch The Life of Chuck ansehen. Dieser Chuck ist ein Typ, wie jeder andere, ein gewöhnlicher Buchhalter. Einer, den man leicht übersieht.
Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Stephen King. Ja – das ist derselbe Stephen King, der eigentlich für Gänsehaut und Horrorgeschichten bekannt ist. Doch hier überrascht er mit etwas ganz anderem: Mit einem Film über das Leben. Über Vergänglichkeit. Über das, was uns ausmacht – und über das, was bleibt, wenn wir nicht mehr da sind.
Wenn Du hoch in den Nachthimmel schaust, kannst Du die Zukunft sehen. Die Sterne lügen nicht. Sie zeigen dir, wie es war und was kommen wird. Aber sie könnten dir mehr verraten, als dir lieb ist. Wer ein Herz hat, für den gibt es Hoffnung. DU hast ein riesiges Herz.“
Erzählt wird Chucks Geschichte – rückwärts: vom Tod bis zurück in seine Kindheit. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich klingt, entfaltet schnell eine große Wirkung. Denn mit jeder Szene, die näher an den Anfang seines Lebens rückt, wird spürbarer, was wirklich im Leben zählt: Liebe. Nähe. Erinnerungen.
Und auch, wenn im Film die Welt dem Untergang geweiht ist. Explosionen und spektakuläre Wendungen sieht man nicht. Der Film The Life of Chuck zeigt uns kleine, feine Momente, die das Herz berühren. Das sind Momente, die uns vertraut sind: Ein Lächeln. Ein Lied im Autoradio. Eine letzte Umarmung. Oder einfach nur ein Blick aus dem Fenster – mit dem Gefühl, dass das Leben gut ist, genau jetzt, genauso.
Das Leben ist ein Geschenk. Mit jedem Jahr, das du lebst, wird deine Welt größer und heller und immer vielschichtiger und vollständiger. Du wirst dieses Leben ausfüllen und es wird dein ganzes Universum sein. Ist das nicht wundervoll?
Dieser Film ist großes Gefühlskino. Lebensbejahend. Mutmachend. Beruhigend in diesen Zeiten von Kriegen und Unsicherheit. Und vielleicht ist es genau das, was wir gerade brauchen: Eine Erinnerung daran, dass ein normales Leben alles andere als gewöhnlich ist.
Ihr Pfarrer Ronny Baier